Liebe Autorinnen und Autoren, die Sie tagein, tagaus Journalistisches, Literarisches oder Poetisches produzieren: Da sitzen Sie, wohlig durchgeimpft, bei schönstem Sommerwetter vor Ihrer Gartenlaube am Tisch und schreiben auf dem Laptop so vor sich hin. Von fern ruft die Deadline, aber Sie sind im Flow. Ganz bestimmt werden Sie rechtzeitig fertig werden.

Doch im nächsten Moment, aus heiterem Himmel, bewegt sich da etwas auf der Tischplatte, gerade noch in Ihrem Blickfeld:

Oha, denken Sie, nachdem Sie den ersten Schreck überwunden und Ihren Blick von diesem seltsamen kleinen Bücherwurm losgerissen haben, diesem biegsamen Gedankenstrich auf der Flucht. Wo … war ich noch mal gewesen? Mitten im Satz – ach ja, richtig. Also weiter. Da ist er ja wieder, der Faden, der verlorengegangene!

Als plötzlich …

Und wieder hat es Sie aus der Bahn geworfen. Kein Gedanke mehr an den Auftrag, den wichtigen. Tabula rasa, Ground Zero, zurück auf Anfang.

Das sind sie, die berüchtigten Schreibstörer: Sie kommen mal von links, mal von rechts, wann sie wollen und ohne Warnung. Plötzlich sind da andere Bilder, andere Ideen, das Denken hat die Richtung gewechselt. Etwas Neues, Unvorhergesehenes hat die Bühne betreten. Und alle Routine ist dahin.

Was, wenn Sie es genauso machten, nur umgekehrt, und Störschreiber würden? Wenn Sie mit Ihren Texten unerwartete Ideenwanderungen bewirkten, abseits des Mainstreams, jenseits eingefahrener Wahr- und Gewissheiten des Establishments, unabhängig vom Wohlwollen der Wichtigen? Wenn die kleinen Riefen und Risse in der glatten Oberfläche der Publizistik Ihr Werk wären? Wenn Sie den lustigsten Gedankenstrich biegen, den längsten Zwergenschatten werfen würden?

Falls Sie sich zutrauen, schreibend zu (ver-)stören, für Aha-Erlebnisse und verblüffende Einsichten zu sorgen, der Sand und nicht das Öl im Getriebe der stampfenden Medienmaschine zu sein; falls Sie auf Ihren eigenen inneren Kompass, Ihre eigene Gangart vertrauen statt auf eine allsorgende, alles lenkende Fernsteuerung – dann schreiben Sie doch für TWASBO! Denn TWASBO sucht Störschreiber: männlich, weiblich, tierisch oder außerirdisch. Nur ernst muss es Ihnen damit sein (selbst bei komischen Texten), denn Störschreiben ist kein Zuckerschlecken.

Ein Zuckerstück winkt aber doch: Wird Ihr Text hier veröffentlicht, gibt es neben Ruhm, Ehre und womöglich sogar Leserkommentaren auch ein Honorar. Nicht opulent – aber eine Bekräftigung, dass Sie hier nicht ehrenamtlich unterwegs sein sollen.

Bevor Sie jedoch Texte schicken, die dann vielleicht doch liegenbleiben, teilen Sie mir als erstes mit, was Sie schreiben möchten. Von der journalistischen Reportage über die Kurzgeschichte (maximal 15.000 Zeichen) bis hin zum Gedicht oder experimentellen Formen ist alles TWASBO. Ich muss nur verstehen, warum es hierher gehört – in ein Magazin, das den Puls dieser fiebrigen Zeit misst. Rückmeldung ist garantiert.

Oliver Driesen
TWASBO Magazin

P.S.: Verbreiten Sie diesen Aufruf auch gern in Ihren Kreisen. Vielen Dank!


TWASBO liebt Debatten. Zum Posten Ihrer Meinung und Ihrer Ergänzungen steht Ihnen das Kommentarfeld unter diesem Text offen. Ihr themenbezogener Beitrag wird freigeschaltet, ob pro oder contra, solange er nicht gegen Gesetze oder akzeptable Umgangsformen verstößt. Vielen Dank.