Unsere Welt ist klein geworden. So klein wie eine Gummizelle: gut gepolstert, ausbruchssicher, überfüllt. Ein Elektroschock am einen Ende pflanzt sich bis zu den Insassen am anderen Ende fort. Und wir stecken mittendrin – woran TWASBO in dieser Reihe erinnert.

Sie sehen eine unvollständige Galerie der aktuellen Wohnimmobilienprojekte eines einzigen Architekturbüros in einer einzigen deutschen Großstadt und Umgebung. Es geht dabei wie in allen Ballungszentren nicht um Plattenbauten für die Prols, sondern um Eigentums-Butzen, die inzwischen geschätzt so ab 600.000 Euro, aber schon auch mal eine runde Mio pro “Wohneinheit” kosten. Dies sind die Legebatterien für die Stützen des Systems aus dem mittleren Management. Die Objekte und Endziele oft lebenslanger Verschuldung. Gern auch mit den zwei obligatorischen Kinderzimmern von je acht Quadratmetern, in die ein Bett und ein Kleiderschrank passen, damit der offene Wohn-Küchenblock-Bereich repräsentativer ausfallen kann.

Nach Abriss der letzten Alt- und Nachkriegsbauten werden unsere turboverdichteten Städte in ca. 20 Jahren durchgehend so aussehen. Es ist das städtebaulich-architektonische Abbild der durchformatierten, woken Zombie-Gesellschaft, über die das World Economic Forum herrschen wird. In Orwells EngSoz waren dies die Wohnquartiere der Parteimitglieder. In unserer Welt sind es die Belohnungslandschaften des NeoSoz. Die Lebensträume Untoter.

Weltrettungs-Aktivistinnen haben an eine Hausfassade im multikulturellen Stadtteil Hamburg-Wilhelmsburg geschmiert: “Das Zuviel ist das Problem. Seid unfruchtbar und vermindert euch!”

Den meisten der dort vorbeispazierenden kinderreichen Migrantenfamilien wird sich die Anspielung auf 1. Mose 9:7 nicht unbedingt erschließen. Aber sie sind natürlich auch nicht das Ziel dieser Botschaft. Wären sie es oder fühlten sie sich gemeint, wäre die Parole längst als ausländerfeindliche Hetze übermalt worden.

Neulich wurde in Wien der jährliche Preissegen beim “Best of Content Marketing” ausgeschüttet. In Dutzenden von Kategorien erhielten Unternehmen und deren PR-Dienstleister Auszeichnungen für Werbemittel, die als journalistisch gemachte Medien daherkommen: Bücher, Printmagazine, Online-Formate, Imagefilme und dergleichen mehr. Auf der Shortlist stand dabei auch das Filmchen “Die Maler – Mal was Echtes” im Auftrag eines “Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz”. Interessant ist sein Dienstleister, der den Film produziert hat:

Ich nehme an, diese zeitgemäß benannte Agentur – natürlich mit Sitz in Berlin – darf demnächst nicht nur für sämtliche Handwerkssparten, sondern auch für die deutschen Universitäten, Schulen, Denkfabriken, Ministerien und sonstigen darbenden Oberstübchen tätig werden. Dank ihres Zwinker-zwinker-Brandings winken volle Auftragsbücher für mindestens die nächsten drei rotgrünen Legislaturperioden – allerdings vermutlich auf 450-Euro-Basis. Ironisierung goes Meta goes Realwirtschaft.

Inflation Watch: Ihnen dürften derzeit Mails ins Haus flattern, in deren juristischen Anhängen jemand seine “Änderung der Vertragsbedingungen” o.s.ä. aufschlüsselt. Beispiel Amazon Prime:

Niedlich ist natürlich “kommt in Betracht” für Preiserhöhung, aber “ist vorzunehmen” für Preissenkung (vergessen Sie die, es gibt keine Deflation). Nicht, dass Sie außer Kündigung und Verzicht eine Wahl hätten, aber Sie sollten zumindest zur Kenntnis nehmen, dass dies eine laufende (rollierende) Erhöhung Ihrer Nutzungsgebühren möglich macht. Die Konzerne, vor allem aus den USA, rechnen also mit weiter und schneller galoppierender Geldentwertung. Die würde es umständlich machen, jede Preisanhebung außer der Reihe erst einzeln rechtfertigen und zur Abwahl stellen zu müssen. Ihre Kontoauszüge werden Sie in Zukunft darüber informieren, wann Sie aus diesem Spiel aussteigen müssen.

Nachtrag: Ist inzwischen auch schon egal. E.on hat gerade eine Gaspreis-Erhöhung um 57 Prozent für August angekündigt. Siebenundfünfzig Prozent Inflation, meine Damen und Herren. Nächster Halt: Krankenkassen-Preisschock (25-Milliarden-Lücke).

Bitte meditieren Sie über die folgende Ungleichung:
I-Bombe > A-Bombe

Amtliche Bekanntmachung:

Ein Bürokrat mit dem Auftrag, dieses Regelwerk zusammenzustellen, hat zwei Optionen: Entweder er krallt sich in Gedanken fest an die zukünftigen Pensionsansprüche und an die bis dahin fette staatliche Alimentierung. Das ist die Tina-Turner-Strategie: I’m a private dancer, a dancer for money. Oder er glaubt religiös an die Erlösungslehre, die diese grafische Liturgie zum Ausdruck bringt. Ein Mittelweg, der über die rationalen Zentren des Gehirns verläuft, ist undenkbar. Er würde umgehend in die Sackgasse schwerster kognitiver Dissonanzen führen und vermutlich zum baldigen Suizid.

Was Sie, Leser, nicht von der Pflicht entbindet, sich den Inhalt der Grafik genauestens einzuprägen. Sie werden ihn ab Herbst zur Not selbst nachts um drei auswendig aufsagen können müssen. Gesundheitsminister Lauterbach (SPD), der seinerseits dringend professionelle Hilfe benötigt, lässt aufgrund der oben abgebildeten Grundsätze bestimmt gerade detaillierte Durchführungsbestimmungen ausarbeiten.

“Yannik-Pegasus, Essen fertig!”
“Was, schon wieder Bio-Ranunkeln an einem Hanf-Hirse-Capriccio?”
“Du isst, was auf den Tisch kommt! Wo wegen dir schon der Golfstrom versiegt ist …”
“Alter, das Klima in dieser Familie – mir reicht’s, ich streike!”

Wie Frauenversteher Danisch hierzulande zuerst berichtete, gibt es nun ja aktuell auch noch eine Tampon-Versorgungskrise, zumindest in den USA. Auch der champagnerfeministische Guardian in London schreibt darüber. Anders als bei Danisch erfahren wir dort zwar so gut wie nichts über die wirtschaftspolitischen Ursachen (Russland-Embargo!), aber dafür die zeitgemäße Sprachregelung dieses Themenkreises. Wehrlose Opfer der Mangelerscheinung seien nämlich “Frauen und andere Personen mit Uterussen”.

Wobei Uterusse vermutlich keine korrekte Übersetzung von “uteruses” ist, aber Wahnsinn lässt sich eben nicht korrekt übersetzen.


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