Es ist nun verboten Raketen zu zünden,
denn vielerlei hoffnungsvoll freundliche Sterne,
sie wären ein Grauen für uns’re Gebieter,
die täglich uns feindliche Dunkelheit lehren.

Es ist nun verboten das Blei auszugießen.
Kein Abbild der bleiernen Zeit soll uns Narren,
die höchstens das Offensichtlichste glauben,
vor unseren eigenen Augen erstarren.

Es ist nun verboten auf Leitern zu steigen,
weil oben die Aussicht uns derart verstören
und um die Balance bringen würde, dass dieses
Verbot uns wohlwollend vorm Absturz bewahrt.

Es ist nun verboten uns Küsse zu stehlen,
denn Speichel ist Saft aus den Quellen des Todes,
von denen zu trinken wir zeitlebens eifrig
mit äußerster Abscheu zu leugnen haben.

Es ist nun verboten sie eng zu umfangen,
die Liebste, den Liebsten, denn alles, was nah ist
und körperlich, droht uns zusammenzuschließen
zum Bund gegen sie, die uns Abstand befehlen.

Es ist nun verboten die Netze zu knüpfen
den Fischern, die mutig auf störrischen Booten
vom Reichtum des Meeres das Ihre sich nahmen
und nicht erst erbaten von uns’ren Gebietern.

Es ist nun verboten auf Reisen zu gehen,
denn Lebenslust jenseits geschlossener Grenzen
könnte in Herzkammern eingeschleppt werden,
und keinerlei Impfung geböte ihr Einhalt.

Es ist nun verboten Verboten zu spotten,
denn heilige Tafeln sind ihre Gesetze
und höllisch die Strafen, die jedem der Spötter
zuteil werden durch uns’re ernsten Gebieter.

In Summe all dessen ist’s nunmehr geboten,
zur Bettzeit verbotene Wünsche zu wispern,
um dann in der Stille einstweilen zu lauschen,
wie all die geraunten Gedanken sich finden.


TWASBO wünscht allen Leserinnen und Lesern,
dass ihre Wünsche 2022 wahr werden!


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