Und dann bin ich raus.
Weg von alldem, dabei doch noch zuhause.
Oder genauer: wieder ein ganzes Stück mehr.
Mit Händen und Füßen ein wenig freigeschwommen vom Stream;
am Fluss dafür angelangt. Hallo, Fluss!
Fließt du auch, wenn ich nicht hier bin?
Er aber ist, ohne Antwort, schon weiter.
Und es wird Abend, und es wird Morgen.
Vor dem Hintergrundbrummen der Hummeln,
vorm Rauschen der Pappeln
verstummen all die Moralapostel und Weltenretter aufs Schönste.
Das Rieseln der Zeit übertönt für ein gnädiges Weilchen
das Schrillen der Selbstgerechten von fern.
Wolken ziehn über den Himmel, der Hitze aufs Land gelegt hat,
wie die Sommer es tun seit Äonen.
Kein Anlass, den Kopf zu verlieren in weichen Wiesen.
Oh, es gäbe schon Gründe, aber nicht diesen. Nicht jetzt und nicht hier.
Die Wettervorhersage ist sicher, dass Regen kommt,
wie Vorhersager immerzu sicher sind.
Der Regen bleibt vorläufig aus.
Der Duft von staubigem Korn, von Nährendem
in beruhigender Nähe. Das langsame Ausatmen
eines wärmenden Körpers um mich herum.
So ähnlich muss Mutterleib sein, so träge und tragend.
Sorge dich nicht, sagt der Tag.
Es wird bald genug anders sein,
hält die Nacht ihm entgegen.
In einer Kirche, da hängt ein Fisch. Seit mehr als 500 Jahren
dankt er für Rettung vor einer Flut,
die einst kam und sich wieder verlief.
Der Fisch aber blieb. Heute spricht er zu mir
von der Zeit vor dem Stream.
Und den werden wir auch überleben.