Es ist nicht die Pandemie. Es ist nicht die Klimakatastrophe. Es ist bloß das Ende der Welt. Der nukleare Armageddon war etwas, wovor sich Grüne und Sozis zuletzt um 1985 fürchteten. Nun sind sie seit ein paar Wochen gemeinsam an der Macht – und steuern in der „Ukraine-Krise“ stumpf darauf zu.

Man kann übrigens auch einen Atomkrieg herbeischlafwandeln. Geht’s noch, SPD und Grüne samt eurer kuhäugigen Wählerschaft?? Ihr traditionellen Friedensfreunde glaubt da alle gar nicht dran, oder? Ihr könnt euch einfach nicht vorstellen, dass euer satt-selbstzufriedenes Leben vom einen auf den anderen sehr nahen Tag hinüber sein könnte, samt euer schönen Immobilie fürs Alter. Dass eure amerikanischen Busenfreunde es todernst meinen könnten mit ihrem Truppenaufmarsch nahe der russischen Grenzen. Dass sie wirklich in der Lage wären, unter Berufung auf das Schutzbedürfnis des armseligen Nicht-NATO-Mitglieds Ukraine einen großen Krieg mit Teilnahme all ihrer Zwangsverbündeten vom Zaun zu brechen. Denn ihr seid ja auf der Seite der Guten, der Vernunft, der Mäßigung und der Diplomatie, nicht wahr? Ja, wenn ihr euch da nur nicht geschnitten habt.

Was nämlich täte man aus US-Sicht nicht alles für ein Land wie die Ukraine, deren Operettenregierung man selbst mühselig unter Inszenierung einer „Revolution“ installiert hat, um endlich einen dicken Stiefel in den Hinterhof Moskaus hineinzwängen zu können. Und wenn man dann noch die Chance hat, gleichzeitig das doofe Deutschland nachhaltig daran zu hindern, bei der Energieversorgung dank Nordstream 2 ein ganzes Stück näher an Russland heranzurücken … Vielleicht sind die Strategen aus dem fernen Washington, die sich gerade noch auf der Münchner „Sicherheitskonferenz“ spreizen durften, ja tatsächlich der Meinung, so ein „das Spielfeld bereinigender“ Konflikt lasse sich bequem auf das ferne Europa begrenzen. Diese gewieften Strategen, denen nach 1945 jeder von ihnen angezettelte Krieg erst außer Kontrolle und dann zur demütigenden Niederlage geraten ist.

Habt ihr euch überhaupt jemals gefragt, wozu diese unaufhaltsam durchgezogenen Truppenverlegungen dienen? Ihr könnt doch nicht im Ernst davon ausgehen, dass diese Manöver eine „Absicherung“ für den Fall darstellen, dass „der Russe kommt“, also zu uns, in den Westen? Ehrlich, wo und wann lebt ihr eigentlich? Im Westberlin von 1955? Im Hauptstädtchen Bonn zur Zeit der Kubakrise? Es ist eine aktive Drohkulisse, vorderhand zur Unterstützung des bereits eskalierenden Rhetorik-Krieges. Die Drohkulisse eines US-Prädidenten mit starken kognitiven Verarbeitungsproblemen, die schon zur Gegendrohung mit einer Bereitschaftsübung der atomaren Streitkräfte Russlands geführt hat.

Verdammt noch mal, wacht endlich auf und erinnert euch an eure wohlfeilen, kostenlosen lila Friedenstücher zur Latzhose der Achtzigerjahre! Wo ist überhaupt die gute alte Friedensbewegung, wenn man sie ein einziges Mal wirklich bräuchte? Nicht mehr mobilisierbar, weil die SED fehlt, die sie damals finanzierte?

Und wo ist eigentlich der Cum-Ex-Kanzler derzeit, wenn er nicht gerade auf Bidens Schoß im Weißen Haus Anweisungen in Empfang nimmt und Ergebenheitsadressen absondert? Wenn auch nur ein Haar Wahrheit an der medialen Wahrnehmung sein sollte, dass Scholz, fast so wie sein Vor-Vorgänger Schröder, ein Russenversteher ist, dann sollte er aber ganz schnell von dieser Gabe Gebrauch machen und mittels persönlicher Fünf-vor-Zwölf-Diplomatie eine sehr laut tickende Uhr noch anzuhalten versuchen. Auch wenn jeder deutsche Bundeskanzler seit Adenauer am Tag eins seiner Amtsperiode zunächst ein diskretes Briefing durch einen guten Onkel aus Amerika erhalten haben sollte, wie es ein nicht aus der Welt zu schaffendes Gerücht wissen will.

Aber nein, euch Logenplatzbesitzern des Weltuntergangs reicht es, wenn die grüne Außenministerdarstellerin für die Kameras einen schicken Stahlhelm aufsetzt und so tut, als sei sie die Jeanne d’Arc von der Ostfront, während sie ahnungslos, aber besoffen vor Wichtigkeit in der Gnadensonne schwelgt, von der woken Blase der Democrats und Liberals der USA als „Young Global Leader“ auf den deutschen Regierungsposten gehievt worden zu sein. Von jenen, die es halt nur nicht geschafft haben, Baerbock gleich zur Kanzlerin zu machen wie vorgesehen, um den Outpost Germany per Remote-App durchregieren zu können. Diese Panne muss bei der nächsten Wahl unbedingt korrigiert werden. Falls es die noch geben wird.

Es wäre fast komisch, wenn es nicht so entsetzlich tragisch und bald auch lethal wäre, was die derzeitige Truppenbetreuerin von der SPD bei alledem für eine Rolle spielt. Im Videospiel hieße Frau Lambrecht vermutlich „NPC“: Non-Player Character, eine Figur, die nur als Staffage dient und den Ausgang der Dinge nicht aktiv beeinflussen kann. So muss es auch gedacht gewesen sein, als man sie auf den Thron einer führungslosen, ausgelaugten und militärisch in jeder nur denkbaren Hinsicht aufs Abstellgleis geschobenen Bundeswehr gesetzt hat. Einer Bundeswehr, die demnächst dann allen Ernstes in den – hihi – Krieg ziehen müssen könnte.

Obwohl, die Frau spielt ja doch mit, nämlich im großen mutterländischen Gender-Krieg:

Ja, genau für dieses Statement vom 20. Februar 2022, einem Tag, an dem die Welt schon fast brannte, hat Frau Lambrecht (das ist die Führungspersönlichkeit in der Mitte des Fotos) bis zum Mittag des nächsten Tages 90 Herzchen bei Twitter bekommen. Denn Frauen sind die ersten, die in „Konflikten“ Gewalt erfahren. Und nicht etwa die traditionell männlichen Kampftruppen, die dabei üblicherweise hingeschlachtet werden. Die zählen eh nicht im großen Schachspiel. Nun aber jauchzet, deutsche Sozialdemokraten und Grüne an der Regierungsverantwortung, denn dank dem allerunglaublichsten Antiheldinnengespann Lambrecht/Baerbock wird alles gut werden!

76 Jahre Frieden in Lummerland haben dieser zu Tode gepamperten und aller echten Verantwortung entledigten Fernsehgarten-Nation nicht nur den geopolitischen Verstand absterben lassen, sondern auch jeden Instinkt für akute Lebensgefahr. Der hätte bei allen Tieren jetzt schon längst die Nackenhaare aufgestellt, wahlweise auch das Stachelkleid, um die Aggressoren mal unmissverständlich anzufauchen. Und nein: Putin ist weder unser Retter noch ein Friedensengel, aber das da hinter den sieben Bergen ist (s)eine Sache, die „den Westen“ vielleicht humanitär etwas, aber militärisch nicht das Mindeste angeht. Wenn da nur nicht dieser Brückenkopf wäre, den die offenbar endgültig wahnsinnig gewordenen US-Falken einfach um jeden Preis halten und ausbauen wollen. Jede weitere diplomatische und „verteidigungspolitische“ Parteinahme für diese Strategie lässt uns Deutsche tiefer und tiefer in den Abgrund blicken. Und doch sind es einmal mehr die deutschen Einheitsmedien, die als nibelungentreue Vasallen der herrschenden Politik diesen Weg über den Rand der Klippe Schritt für Schritt vorzeichnen.

Was sie hingegen nicht skizzieren ist der Film, der schon übermorgen (wörtlich, nicht metaphorisch für „in ferner Zukunft“) ablaufen könnte. Um vielleicht doch noch den einen oder anderen Schnarchsack – hallo, Qualitätsjournalisten! – aufzurütteln, hier einmal mehr die fiktonale Dokumentation der BBC. Sie zeigt, wie sich dieser Tage ein militärischer Zwischenfall in einen globalen nuklaren Schlagabtausch verwandelt – innerhalb der Echtzeit-Dauer einer einstündigen Sonder-Nachrichtensendung. Da kommt die Ukraine übrigens auch schon drin vor – und niemand anderes als Uschi von der Leyen in ihrer Rolle als damals noch „deutsche Verteidigungsministerin“. Frauenpower pur, eben die „andere Sicht auf die Dinge“. The horror, the horror. Warum dann im Film trotzdem alles ganz schnell geht? Weil in einer eh schon enorm aufgeheizten Lage die Zeigefinger der Leute an den Drückern und Abzügen sehr zittrig werden, Frau Ministerin.

Die letzte Nachricht von eingeschlagenen Atomraketen, die der Moderator aus London in dieser Sendung noch durchgeben kann, ist: Wiesbaden und die Außenbezirke von Frankfurt … dann bricht der Livestream ab, und zu schrillen Warntönen wird die vorbereitete Schrifttafel des Heimatschutzministeriums eingeblendet: Begeben Sie sich unverzüglich in Ihren Keller und hoffen Sie nicht auf Hilfe! Ich schwöre, schon die Fiktion ist nichts für schwache Nerven, aber die Wirklichkeit … nun, es möge für die jüngere Generation ausreichen zu sagen, dass es eher nicht so kommt wie in Hollywood, wo immer ein Retter zwei Sekunden vor Exitus das Zündkabel durchschneidet.

Vielleicht ist es an der Zeit, sich ein Beispiel an unseren Senioren zu nehmen, die während der Pandemie so vorbildlich Klopapier gebunkert hatten. Nun aber sind sie der Meinung, es sei ja bald alles ausgestanden. Sie sind halt auch nicht mehr alt genug, um den letzten Krieg noch aktiv mitgemacht zu haben. Wollen wir wirklich, dass selbst die jüngste Generation (wer davon dann übrig ist) ihnen da demnächst ein paar Dinge aus erster Hand berichten kann?

Wacht endlich auf, verdammt noch mal, ihr trantütigen „Friedensfreunde“! Und zwingt die von euch aus unerfindlichen Gründen gewählte Regierung endlich zum Ausscheren aus der US-gelenkten NATO-Kriegsfront!


Nachtrag, 1. März: Nein, das bedeutet nicht, dass ich den Austritt aus der NATO forderte, so erstrebenswert er in einer idealen Welt auch wäre. Es bedeutet etwas viel Revolutionäreres: die eigenen NATO-Partner und die eigene Regierung für ihre besinnungslose Speichelleckerei gegenüber der US-Geopolitik konstruktiv zu kritisieren. Unvorstellbar, ich weiß.


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