
Ich wüsste so gern
was dich treibt
und wohin du dich treiben lässt
in den haltlosen Ebenen
deiner versandenden Zeit
in all den Nächten
die sich erstrecken
wie eine dunkle Wüste
dein Zufluchtsraum
vor diesem gleißenden
Nichts
Nur weißes Rauschen
muss ja dein Tag sein
staubende Dünen aus Stunden
und Tagen und Wochen
und du
tonlos schreiend
verwundet
von Splittern aus Quartz
Auch möchte ich wissen
ob du Sekunden
noch unterscheiden kannst
wie es die Wanduhr tut
selbst wenn der Mahlstrom
der schmirgelt und schleift
ihren Takt bereits
ausgelöscht hat

Und es wird Abend
und Morgen
und wieder ein Tag
und von Neuem
nur Schweigen als Antwort
und Wachen und Schlafen
in einem
verdämmernden Raum
Wenn ich doch Wörter
wie Balken und Seile
zurechtlegen könnte
um dich zu bergen
aus unserem Stundenglas
voller Treibsand
Aber die Zeit
rinnt und rieselt
und nirgends ertaste ich
einen Halt
nirgendwo
nur ein Quäntchen
belastbaren Grund
Gerade noch
ragt meine rechte Hand
aus dem Strudel
und meine linke krallt
blind in die Tiefe
Ich wollte
bezeugt diese Haltung
dich retten
Doch müssten wir
schwimmen lernen
im Sand

Hinterlasse einen Kommentar