Unsere Welt ist klein geworden. So klein wie eine Gummizelle: gut gepolstert, ausbruchssicher, überfüllt. Ein Elektroschock am einen Ende pflanzt sich bis zu den Insassen am anderen Ende fort. Und wir stecken mittendrin – woran TWASBO in dieser Reihe erinnert.

Zur Lage des Landes genügt ein Blick ins Schaufenster des kleinen Kiezbuchladens um die Ecke. Mein Lieblingstitel in diesem bunten Angebotsstrauß: „Dann lassen wir eben die Heizdecke weg!“, natürlich mit dem Spiegel-Bestseller-Sticker und dicht gefolgt von einem anderen Titel mit imperativem Ausrufezeichen: „Gar es ohne Bares!“ Schön auch, wenn man als Verlag aus der anrollenden Massenverelendung noch schnell mit einem Werk namens „Konsumtrottel“ Profit schlagen kann: Autosuggestion („Ach, was ist schon Geld, man kann es ja doch nicht essen…“) ist schließlich auch Lebenshilfe. Ich persönlich würde als Autor gerne den Ausrufezeichen-Ratgeber „Fresst einfach Kuchen!“ beisteuern – ein Mix aus weltgewandter feiner Ironie und handfesten Ernährungstipps. Achtung Verlage: Kann ich in zwei Wochen fertig haben.

Auffällig ist an der Schaufensterauslage auch, was sie nicht mehr bietet. Noch vor gar nicht langer Zeit dominierte hier feministisch-diverse Regenbogen-Literatur „gegen rechts“. Dieser Themenkreis scheint spätestens dann etwas aus dem Fokus zu rücken, sobald die Leute zu hungern und zu frieren drohen.

Die Antwort auf die Frage „Taschenbuch oder E-Book?“ hängt einstweilen davon ab, was schärfer rationiert werden wird: Papier oder Strom.

Wir treten ja nun in das Zeitalter des NeoSoz bzw. des Neofeudalismus ein (Vormundschaft für die Masse, Immunität für die Geld-Elite). Und zur modernen Fürstenherrschaft passt natürlich ein zünftiger Bauernkrieg. Blicken wir deshalb in unser Nachbarland, die Niederlande. Aber Obacht, solche Informationen sind Sie aus unseren Qualitäts-Nachrichtensendungen nicht gewohnt:

Ausgelöst wurde der Bauernaufstand dadurch, dass die EU und ihre Stellvertreterregierung in Den Haag nun auch die Sticksstoffemissionen drastisch reduzieren wollen (das Weltklima wird nicht nur vom Kohlendioxyd, sondern von nahezu allen nur denkbaren Stoffen geschädigt, vermutlich auch von zu viel Sauerstoff). Nun stellt man aus Stickstoff bekanntlich Dünger her – weshalb der Zwangsverzicht für den zweitgrößten Nahrungsmittelexporteur der Welt ungefähr dasselbe bedeutet wie für die deutsche Chemieindustrie das Fehlen jeder Art von Energie. Die holländischen Supermärkte leeren sich aufgrund der Bauernblockaden bereits. Woher in Zeiten sowieso schon grassierender Versorgungsnotstände zukünftig noch Nahrungsmittel kommen sollen? Nun, aus dem solarbetriebenen 3D-Drucker vermutlich. Fragen Sie Klaus Schwab und das World Economic Forum. Die wissen, was gut für Sie ist.

Das erinnert natürlich alles sehr an die Coronamaßnahmen-Proteste der Trucker in Kanada. Young global leader Justin Trudeau ließ sie mit polizeilicher und finanzieller Gewalt (Kontosperrungen) niederschlagen. Dasselbe kann man natürlich mit Bauern-Blockaden tun. Aber zum Arbeiten – noch dazu ohne Handwerkszeug – bringt man die Landwirte dadurch nicht wieder.

Tragisch ist, wie derzeit ein anderes AgrarLand endet, das unter dem Einfluss grüner Ideologen 2021 den Kunstdünger abgeschafft hat (danke für den Link an den Maschinisten!).

Deutschland im Juli 2022 (1):

Achten Sie mal darauf: Nicht nur gibt es keine verfügbaren Handwerker mehr, sodass angesichts ausbleibender Reparaturen überall dauerhaft „Außer Betrieb“- und Verbotsschilder angebracht werden. Sondern selbst wenn doch einmal Handwerker auf den Plan treten, haben diese oft keine benötigten Materialien mehr dabei, weshalb entweder mit Bordmitteln improvisiert oder ergebnislos wieder abgerückt wird. Und haben sie die richtigen Ersatzteile am Mann, wissen zumindest die kürzlich erst Ausgelernten nicht mehr, wie man damit umgeht. Alles kein Problem, solange es im Souterrain noch ein funktionierendes WC gibt.

(Ich wurde dann übrigens Zeuge, wie trotz allem jemand diese Toilette betrat, um sie zu benutzen. Je mehr Schilder, desto mehr werden sie halt ignoriert.)

Was aber wäre, wenn das Corona-Regime, das im Herbst entgegen aller Vernunft unweigerlich wieder durchgepeitscht werden wird, noch einen ganz anderen Zweck hätte? Die inzwischen tausendfach der Unsinnigkeit, der Willkürlichkeit und sogar massiver Schädlichkeit überführten Maßnahmen wie Maskenpflicht, (einrichtungsbezogene) Impfpflicht mit unerprobten Wirkstoffen, selektive Demonstrationsverbote wegen „Infektionsschutz“, Zugang nur gegen Impfausweis etc. sind schließlich allesamt wesentlich besser dazu geeignet, aufkeimenden Widerstand gegen die Zerstörung unseres Landes und den Great Reset zu ersticken. (In China machen sie es bereits so: Wer demonstrieren will, dem stellt man die „Gesundheitsampel“ auf Rot. Fort ist der Zugang zur Mobilität.)

Nun, wo sich tatsächlich abzeichnet, dass dank der grünrot verblendeten Ukraine-Politik im Herbst und Winter Millionen keine adäquate Heizung mehr haben werden, dass die Wirtschaft kollabiert, die Versorgung mit Grundbedarfsgütern unerschwinglich wird und Mobilität zu einer Sache der Privilegierten – nun also, wenn ich ein Regierender wäre, würde ich derzeit vielleicht auch Sätze sagen wie Baden-Württembergs Kretschmann: „Ich will alles haben, auch Ausgangssperren.

Doch, doch, dass FDP-Lindner mit allem Pomp and Cirumstance auf Sylt heiratet, ist gerade in diesen Tagen absolut das richtige Signal. Darin sind alle notwendigen Informationen über „Berlin“ enthalten.

Deutschland im Juli 2022 (2):


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