Wir dachten, der Albtraum sei vorbei. Doch ein Kartell aus Politik, Medien und Konzernen hat von Corona viel zu sehr profitiert, als dass es das vom Himmel gefallene Geschäftsmodell mit der Angst einfach wieder aus der Hand gegeben hätte. Die Frage ist nicht, ob die „Maßnahmen“ zurückkehren. Die Frage ist nur noch: wirklich schon in diesem Herbst?

Horrorfilm: „Corona 2 – this time it’s personal“

Dem menschengemachten Klimakrisen-Kollaps sind wir 2023 mindestens in Norddeutschland noch mal knapp von der Schippe gesprungen – dank des visionären Hitzeschutzprogramms von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Der Mann hat bewiesen, dass er selbst den Himmel zum Weinen und Frieren bringen kann. Nach dem regenreichsten, kühlsten Hochsommer seit Menschengedenken und ein paar Tagen T-Shirt-Wetter prophezeit meine Wetter-App für kommende Woche erneut Starkregen und Temperaturen von durchgehend unter 20 Grad. Doch wer gerade noch froh und der SPD dankbar war, am Leben zu sein, sollte umdenken: Es geht unerbittlich auf den Herbst zu. Und was sind Schietwetter und Kälte anderes als ein idealer Nährboden für …? Todbringende neue Corona-Varianten!

Quatsch, sagen Sie jetzt. Corona war gestern! Corona war ein Albtraum, der nach drei Jahren endlich ausgeträumt ist. Corona war der kulturelle Tiefpunkt der neuen deutschen Nanny-Gesellschaft. Ein Hexenkessel mit Menschenjagd, Knüppel-aus-dem-Sack, Isolation und Denunzianten-Belobigung. Aber die Außerirdischen, die verantwortlich waren für diese historisch mieseste Medienshow mit Dauerhysterie, imaginären Leichenbergen in den Straßen, totalitären Spaziergangsverboten und aus den Statistiken getilgten Impf-Opfern, die sind in ihren UFOs wieder weggeflogen. Und unser Land liegt wieder so friedlich und sicher da wie 2019, sagen Sie. Stimmt doch, sagen Sie, oder? Oder??

Ich weiß nicht, ob Sie das Gefühl kennen. Man wacht morgens schweißgebadet auf und der allererste Gedanke, noch verwoben mit Traumresten, trifft einen als absolute Gewissheit mit der Brutalität eines Keulenhiebs: Sie werden es wieder tun. Sie werden das Sequel der Corona-Show ins Hauptprogramm hieven, auf allen Kanälen, live, in Farbe und 3D. Oh ja, ganz recht: „Corona 2 – this time it’s personal“. Und sie werden an genau dem Punkt von Hysterie und Totalitarismus weitermachen wollen, an dem sie Anfang 2023 leider kurzfristig eine taktische Pause einlegen mussten. Die Frage ist nicht, ob. Die Frage ist höchstens noch, wann. Lassen Sie mich erklären.

Zunächst aber ein Blick ins Unterhaltungsressort: ER ist immer noch da – Gesundheitsminister und Virenspezialist Karl Lauterbauch (SPD). Das kann nur heißen: Er hat neben der Blitzeis-Produktion noch eine Mission zu erfüllen. Sonst wäre er ja weg nach diesen drei Jahren, in denen er zusammen mit seinem Vorgänger Jens Spahn (CDU) täglich zeigen durfte, wo die neue Messlatte für Politikerkompetenz und -integrität liegt. Der lebensspendende Hitzeschutzschild kann nicht des Ministers einziger Existenzzweck sein. Wesentlich besser als mit dem Temperaturthema – sorry, Klimakleber! – lassen sich Panik, Profit und Ablenkung von anderen Agenden immer noch mit dem C-Komplex generieren. Eines Tages mag das Klima vorne liegen in der unmittelbaren Instrumentalisierbarkeit. Doch heute ist nicht dieser Tag.

Vorerst braucht das Establishment dringend Lösungen. Es braucht Ventile für den Druck im Kessel: Was tun gegen den unaufhaltsamen Aufstieg der AfD? Der Publizist Daniel Fiß hat vier Strategien skizziert, mit denen das Kartell die Anti-Blockpartei zu „neutralisieren“ hofft: erstens eine sich verbal wieder „konservativer“ gebende CDU als scheinbare Alternative zur „Alternative“, zweitens eine gezielt beworbene, neulinke Wagenkecht-Partei (mit Ulrike Guérot als Frontfrau) zur Spaltung des wachsenden Widerstands, drittens die noch weiter verschärfte Polarisierung und Ausgrenzung der AfD. Der vierte Punkt aber ist der interessanteste, selbst wenn Fiß ihn inhaltlich kaum ausfüllt: das „thematische Ersticken“ der Partei durch eine „Neuordnung des öffentlichen Agenda-Settings“.

Welches Thema wäre geeignet, die Aufmerksamkeit maximal von den Kernthemen der AfD wie Migration, kulturelle Identität oder Sicherheit abzulenken, mit denen die Partei zunehmend auch im Westen punkten kann? Welches Thema hat beim letzten Mal so überaus erfolgreich dafür gesorgt, dass die überwiegend betagte und kränkliche deutsche Altparteien-Klientel sich zwanghaft um einen „Retter“ und „Beschützer“ wie Fliegenträger Lauterbach scharte? Welches Thema ließ die sonst windelweichen Kartellparteien samt ihrer Spitzenvertreter als stahlharte Verfechter von Sicherheit & Ordnung dastehen, wenn auch gegen die wehrlosesten aller Widersacher? Und mit welchem Thema schließlich könnte man für die kommenden heißen Herbste und Winter des Unmuts ein Totalverbot von Großdemonstrationen (oder auch nur kleinen) ermöglichen? Bis hin zur Stilllegung von Teilen des Internets, um lebensgefährliche „Fake News“ zu unterbinden? Eben.

Vandalismus in einem Berliner Park

Gleichzeitig wittern die sterbenskranken Systemmedien Morgenluft: Wie explodierten doch die Einschaltquoten und Klickzahlen, als täglich neue Schreckenszahlen von der C-Front wie Börsenkurse zu vermelden waren! Wie rissen sich Leser und Zuschauer um die Brocken der Weisheit und des Trostes, die Heilige wie Drosten oder Käßmann inmitten der Orientierungslosigkeit dieser Weltkrise zu ihnen sprachen! Was für wohlige Schauer jagte es den Mietmäulern in den Redaktionsstuben über den Rücken, täglich neue Staatsfeinde zum Abschuss freigeben oder gleich selbst erlegen zu dürfen! Oh, die Konkurrenz zu überbieten in immer noch schlimmeren Horrorszenarien! Ah, sie auszustechen bei Eilmeldungen über Infektionsraten und „R-Werte“! Oh, die nicht ins Bild passenden Einbrüche der Realität herausschneiden zu können! Und jetzt endlich wieder Welterklärer und Scharfrichter in einem sein dürfen? Einfach unwiderstehlich.

Massenformierung funktioniert nicht ohne Nährboden. Den für ein Corona-Regime notwendigen Unterordnungs- und Autoritätskult haben die immer noch sogenannten liberalen Sender und Zeitungen auch nach dem „Ende“ der Pandemie unermüdlich weiter vorbereitet. Immer wieder tat sich dabei vor allem „Die Zeit“ hervor. Deren grüne Regierungssprecher-Aspiranten setzten neue Maßstäbe im Bemühen, das Beharren auf persönliche Freiheiten und Grundrechte als „rechts“ und „antisozial“ zu markieren. Sein Gesellenstück lieferte zuletzt am 9. August der Jungspund Mark Schieritz mit seiner Online-Kolumne „Einfach mal durchziehen, Deutschland“. Allein der Vorspann lässt das Blut in den Adern gefrieren: „Das Land ist am Ende, heißt es gerade oft. Dabei braucht es vor allem ein paar Veränderungen – die müssen auch mal gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden.“ Mit anderen Worten: Scheiß auf Mehrheiten, wir Transformatoren wissen, was gut für euch Bauern ist!

Sie sind also wieder aufgewacht, die angesichts der Corona-Impfschäden kurz weggeschlummerten Regierungsmedien. Hallo, Tagesschau des Deutschen Fernsehfunks, habt ihr nichts? Doch, natürlich habt ihr, ganz frisch aus der Drückerkolonnenpresse: „Das Robert-Koch-Institut meldete zuletzt wieder steigende Infektionszahlen“, begann gestern das elfminütige Special „Wie wir auf die nächste Welle vorbereitet sind“. Die Welle. Spüren Sie, wie sie anrollt? Diesmal sogar schon im Sommer. Be afraid, be very afraid! Vor allem mit Blick auf die ökonomischen Interessen im Hintergrund, der manchmal allzu deutlich durch die Berichterstattung schimmert.

Denn unsere Aufklärer von der Aktuellen Kame Tagesschau haben auch gute Nachrichten zur Hand. So, wie es alle käuflichen Medienorganisationen der Welt seit der iPhone-Enthüllung 2007 als „News“ verkaufen, wenn Apple in Cupertino einen Marketingfurz lässt, brachte „Tagesschau online“ schon am Montag scheinbar aus dem Nichts die erleichternde Mitteilung: „Neue BioNTech-Impfstoffe kurz vor der Auslieferung“. Sie hülfen, so hieß es, gegen die „in Deutschland zirkulierende Eris-Variante“ des Virus. Ein interessantes Detail: Selbst die getreue Übernahme der konzerneigenen Schreibweise des Markennames mit Binnen-Großbuchstaben war den öffentlich-rechtlichen Aktionisten Journalisten nicht zu distanzlos.

Biontech steht als Chiffre für die dritte Seite des gleichschenkligen Dreiecks der Profiteure. Neben den Interessen der Politik und der Medien gibt es schließlich auch noch die Bedürfnisse der „Märkte“, besser gesagt von Big Pharma. Haben Sie übrigens auch schon darüber gelacht, dass die Biontech-Zentrale in 55131 Mainz die offizielle Postanschrift „An der Goldgrube 12“ hat? Egal, ein Zufallswitz der Weltgeschichte. Die Impfempfehlung – auch Präparate anderer Markenhersteller sind erhältlich! – gilt laut einem von der Tagesschau befragten Ärztefunktionär derzeit nur für „Menschen über 60“. Und natürlich, Lieblingswort der Nanny-Gesellschaft, für „vulnerable Gruppen“. Aber gehören dazu nicht wir alle?

Keimfreiheits-Statue (USA)

Es ist aufschlussreich, sich kurz mit einer innigen Konzernfreundschaft zu befassen. Schon seit August 2018 entwickeln Biontech und Pfizer gemeinsam mRNA-basierte Grippeimpfstoffe. Offiziell seit 2020 ist der US-Pharmagigant Pfizer globaler Entwicklungs-, Erprobungs- und Vermarktungspartner der Mainzer für den Covid-Impfstoff „BNT162b2“. Nur China als Markt ist dabei off limits. Der Biontech-Impfstoff wird in den Werken von Pfizer „konfektioniert“, was immer das genau bedeutet. Moment mal: Pfizer? War da nicht erst zu Jahresbeginn etwas in den alternativen Medien gewesen? Ja, war es. Glauben Sie bitte nicht, weltweit agierende US-Konzerne hätten sich damit abgefunden, dass die goldgeränderte Pandemie nach nur drei Jahren bereits als „beendet“ (K. Lauterbach) galt. Wir schalten um zu den Biontech-Buddies in Übersee.

Am 26. Januar war den konservativen Undercover-Journalisten von Project Veritas (PV) der größte Coup ihrer Geschichte gelungen: In Guerilla-Manier hatte die News-Plattform niemand Geringerem als dem Forschungsdirektor von Pfizer eine „Honigfalle“ gestellt. Im Glauben, er befinde sich bei einem privaten Date in einer Pizzeria, plauderte sich der offenbar schwer verliebte und leicht angesäuselte Jordon Trishton Walker um Kopf und Kragen.

Falls Sie das verdeckt aufgenommene Material nicht selbst abhören wollen, hier die Kernaussagen in deutscher Übersetzung: „Wir untersuchen sowas. Du weißt doch, dass das Virus ständig mutiert? Also das ist eine der Sachen, die wir erkunden: Warum verändern wir das Virus nicht selbst? Denn dann könnten wir vorsorglich neue Impfstoffe entwickeln, nicht wahr? Also, das müssen wir machen! Aber wenn wir das machen, gibt es ein Risiko. Also, wie du dir vorstellen kannst, will niemand, dass ein Pharmaunternehmen Scheiß-Viren verändert! (…) Du musst sehr kontrolliert vorgehen, um sicherzustellen, dass dieses Virus, das du veränderst, nicht überall hin gelangt.“

Walker nennt die zu der Zeit vielleicht noch diskutierte, vielleicht bereits irgendwo praktizierte Methode „gelenkte Evolution“. Er erklärt: „Es könnte so funktionieren, dass wir das Virus auf Affen übertragen. Dann lassen wir diese Affen sich sukzessive gegenseitig infizieren. Dann entnehmen wir Serien von Proben bei ihnen, und diejenigen, die infektiöser sind, übertragen wir dann wiederum auf einen Affen. Und so bringt man die Viren dazu, konstant weiter zu mutieren.“ Über das Tempo seiner Konzernkollegen sagt er: „Sie gehen langsam voran, und alle sind sehr vorsichtig, denn natürlich wollen sie das nicht zu sehr beschleunigen. Aber ich glaube, sie machen das auch als eine Art Auslotung. Denn du willst natürlich nicht ins Schaufenster stellen, dass du dir zukünftige Mutationen ansiehst.“ Als Geschäftsmodell bleibe das Virus jedenfalls unvergleichlich interessant: „Covid wird für uns vermutlich noch eine Weile lang die Kuh sein, die wir melken können.“ Und wenn das für Pfizer gilt, dann qua Partnerschaft gleichermaßen für Biontech in good old Germany: 9,4 Milliarden Euro Gewinn im Jahr 2022 – mit nur einem Produkt.

Um das Bild vom polit-medial-pharmazeutischen Komplex abzurunden: Am Dienstag stand im „Hamburger Abendblatt“ ein wunderbares Kleinod der Verdichtung und Entlarvung, nur eine einzige Zeile, eigentlich bloß ein Hinweis zum Auffinden von zwei aktuellen Corona-Artikeln in derselben Ausgabe : „S.8 Impfen S.22 Biontech-Aktie kaufen?“ Besser hätte die Redaktion die Verdrahtung der Synapsen nicht einmal in langen Essays darlegen können. Die Kernfrage, die den bürgerlichen Mittelstand quält und so ähnlich auch jeden zehnten Artikel etwa in der „Welt“durchzieht, sie lautet: „Wie schlage ich noch aus der tiefsten Krise maximalen Gewinn?“ Denn dagegen hat das Bürgertum nie etwas: selbst vom Notstand und dem Inkasso fundamentaler Freiheiten noch finanziell zu profitieren. Da sind sie sich alle einig, die Cleverles aus Politik, Medien, Konzernen – und ihre Kunden.

Aus den Erfahrungen mit drei Jahren Pandemie-Notstand haben alle Stakeholder ihre Schlüsse gezogen. Auch die Teilnehmer des Event 201 und ihre unzähligen Exekutoren in aller Welt werden die Abläufe hinter verschlossenen Türen längst sorgfältig ausgewertet haben. Sie werden wissen, wo ihre bereits im Herbst 2019 – vor der Pandemie – beschlossenen Strategien gegen „Fake News“, gegen wissenschaftlichen und bürgerrechtlichen Protest mangels Wirksamkeit beim mächsten Mal optimiert werden müssen. Immerhin liegt ihnen als Erfahrungsschatz nun eine genaue Landkarte der mutmaßlichen Widerstandsnester im Verlauf des nächsten viralen Ausnahmezustands vor.

Dass der so sicher kommt wie das Amen in der Kirche, darauf ist die Weltgesundheitsorganisation WHO bestens vorbereitet. Sie wird sogar der eigentliche Dreh- und Angelpunkt in zukünftigen pandemischen Notstands-Szenarios sein. Man kann über die esoterisch angehauchte Partei „Die Basis“ denken, was man will, und einige halten sie sogar für die noch grüneren Grünen. Aber zweierlei muss man der Basis lassen: Erstens hat sie sich als einzige Partei während der Totalitarismus-Krise unverbrüchlich gegen die Pulverisierung der Bürgerrechte gestemmt. Und zweitens hat sie ihre Hausaufgaben gemacht, was den sogenannten Pandemievertrag angeht, dessen Vorbereitung bei der WHO derzeit in die abschließende Phase geht.

Um hier nur das Grundsätzliche aus dem Basis-Dossier zu zitieren: „Das geplante Abkommen soll die WHO ermächtigen, nicht mehr wie bisher Empfehlungen für die Regierungen der Mitgliedsländer abzugeben, sondern Entscheidungen zu treffen, die als Gesetze gelten und sogar über der jeweiligen Landesverfassung stehen. Dieses ‚Abkommen zur Pandemievorsorge‘ bedeutet damit eine Umgehung aller demokratischen Institutionen, denn die WHO selbst ist nicht demokratisch legitimiert.“ Noch in dieser Bundestagsperiode soll der Pandemievertrag, der übrigens auch die Wissenschaftler auf die Linie der WHO zwingt, durch Deutschland ratifiziert und damit Teil unseres nationalen Gesetzgebungsrahmens werden.

WHO-Zentrale in Genf (Foto: Yann, Lizenz)

Von dem Moment an kann die Bundesregierung gegenüber Kritikern in aller Unschuld darauf verweisen, dass sie übernationalen Autoritäten nun einmal vertraglich Folge leisten muss und ihr daher im Fall harter Einschnitte in die Freiheitsrechte ihrer Bürger leider die Hände gebunden sind. Beim Billard heißt das „über Bande spielen“: Initiator oder Profiteur einer unpopulären Maßnahme ist man selbst, sichtbarer Auslöser aber ein anderer, der nicht greifbar erscheint. Der Pandemievertrag ist das noch fehlende Puzzlestück, um dezentral selbstbestimmtes Handeln in Gesundheitsfragen endgültig abzuschaffen und nationale Alleingänge in der Pandemiebekämpfung, etwa den zuletzt erfolgreichen schwedischen Sonderweg ohne Zwangsausübung, zukünftig zu verhindern.

Darüber hinaus steht den über Deutschland Herrschenden jederzeit das in der ersten Corona-Krise mehrfach novellierte Infektionsschutzgesetz zur Verfügung. Dessen Instrumentarium erlaubt nun – mittlerweile gerichtsfest – ebenfalls das Außerkraftsetzen demokratischer Prozesse und Freiheitsrechte, wie sie das Grundgesetz noch vor drei Jahren auch für den Fall außergewöhnlicher Notstände zu garantieren schien: Parlaments-Privileg, Versammlungs-, Bewegungs- und Reisefreiheit etwa. Und nicht zuletzt steht dank globaler Player wie Microsoft inzwischen eine praxiserprobte Internet-Architektur bereit, die mittels digitaler Impfpässe auf dem Smartphone die Verabreichung von Repressalien und Zugangsprivilegien gleichermaßen sicherstellt.

Noch offen ist, ob es den Profiteuren von Corona gelingen wird, auch beim zweiten Mal alle kritischen Instanzen des Einzelnen kurzzuschließen und eine Grundpanik zu erzeugen, die das „Durchregieren“ erst ermöglicht (und nebenbei das widerstandslose „Transformieren“). Ebenso ist die Frage, ob sie erfolgreich dabei sein werden, die Gesellschaft erneut zu spalten und eine Kaste rechtloser Staatsfeinde als Hassobjekte anzubieten, auf die alle finsteren Absichten projiziert werden können. Wie gesagt: Sie haben durch den Ausnahmezustand kurzfristig enorm viel zu gewinnen, politisch, diskursiv und finanziell. Sie haben ihre Instrumente getestet, smarter gemacht und verfeinert. Sie haben die Institutionen aufgerüstet und erweitert. Sie haben gelernt. Haben wir es auch?


Nachtrag: Er könne sich nicht vorstellen, dass sie so wahnsinnig sein werden, es ein zweites Mal zu probieren, sagt Freund J. Nicht nach allem, was über millionenfache Impfschäden, über psychische Isolationsfolgen bei Kindern, über Korruption und Inkompetenz der Exekutive inzwischen bekannt geworden sei. Nicht nach dem Triumph der Maßnahmengegner über die geplante Impfpflicht. Nicht angesichts der ohnehin existenziellen Probleme der deutschen Wirtschaft. Und nicht in Anbetracht des kaum noch zu bändigenden Zorns auf die „Ampel“, der allenthalben brodelt. Mir bleibt nur zu wiederholen, was ich auf jedes einzelne dieser Argumente geantwortet habe, lieber J.: Ich hoffe inständig, dass du Recht behältst.