Mehr als zehn Millionen Münchner demonstrieren gegen Rechts. In Hamburg reihen sich sogar Tote und Flamingos in die Demo ein. Diese News sind zwar erlogen, aber sie wärmen das Herz in einem Land ohne Heizung – so wie das ganze Feuerwerk an Schauer- und Heldenmärchen, das gerade gezündet wird. Vorn mit dabei: der subventionierte Kulturbetrieb.
Eine Phantasmagorie (von altgriechisch φάντασμα phántasma „Trugbild“ und altgriechisch ἀγορά agorá „Versammlung“) bezeichnet wörtlich die Darstellung von Trugbildern vor Publikum. (…) Im Theater versteht man darunter eine Darstellungsform des späten 18. Jahrhunderts in Europa. Die von einer Laterna magica direkt auf die Bühne projizierten optischen Illusionen sollten geisterhafte Erscheinungen suggerieren, um das Publikum in Schrecken zu versetzen.
(Aus Wikipedia, dem Online-Archiv für digitale Phantasmagorien)
Das staatlich subventionierte Berliner Ensemble hat mit seiner just-in-time gelieferten Bühnenadaption der „Correctiv„-Phantasmagorie drei Dinge zustandegebracht: Es hat für den Kulturbetrieb einen neuen deutschen Rekord im Fach Denunziation und Diffamierung aufgestellt. Es ist damit ethisch und handwerklich tiefer gesunken als je ein Theater in der Geschichte der Bundesrepublik. Und es hat die offizielle Premiere jener neuen Phase auf die Bühne gebracht, in die das Land nunmehr übergeht: in die Phase der Bundesrepublik Phantasmagorien. An Bürgern hat dieses Neuland zwar nur ein paar Hundertausend Phantasmagorier (alle, die dieser Tage ordnungsgemäß bei den Aufmärschen gegen Rechts waren), dafür aber ca. 50 bis 70 Millionen staatsbürgerschafts- und grundrechtsverwirkte Subjekte (Nazis), über deren Verwendung bzw. Deportation noch entschieden werden muss.
***
Auf einem der handgemalten Plakate, die bei den Aufmärschen mitgeführt wurden, hieß es freudig erregt: „Jetzt können wir endlich rausfinden, was wir anstelle unserer Großeltern getan hätten.“ Die implizite Antwort wurde allerdings gleich mitgeliefert: „Exakt dasselbe!“ Mit Gratismut im Dienste der Staatsmacht auf eine zum Abschuss freigegebene Opposition einteufeln, deren Gegenwehr mit gleichen Waffen man keine Sekunde befürchten muss, und sich für dieses Meisterstück an Projektion noch als Avantgarde einer neuen Weltordnung zu fühlen – ja, genau so hatten Opa Heinrich und Großonkel Hermann das vorexerziert.
***
Oben genannter Plakattext schließt nahtlos an jenen hier schon mehrfach gezeigten an, der die Frühphase des formierten Massenwahns mit den Kapiteln „Corona“ und „Klima“ kennzeichete:
Bereits dieser Schildträger der Demokratie warb vor drei Jahren zwischen seinen Zeilen für „exakt dasselbe“, das die Großelterngeneration für heilsam hielt: Der Knüppel von Verbot und Strafe soll es richten, nicht die freie mehrheitliche Willensbildung. Das Verbot besiegt das Böse und macht alles gut. Es sind Kinder und für immer Kindgebliebene, die mit solchen Botschaften auf die Straße gehen. Sie möchten vom Vater, den sie im richtigen Leben nie hatten, mit fester Hand geführt werden. Er soll ihnen sagen, was richtig und was falsch ist. Und dann soll der Papa sie loben, weil sie artig waren und es richtig gemacht haben. So hält die Macht ihnen einen Zirkusreif hin, und sie springen hindurch. Die Herrschaft hängt ihnen ein Mohrrübchen vor den Mund, und sie trotten ihm nach. Vor allem aber betteln sie darum, beherrscht zu werden, da sie zur Selbstbeherrschung nicht fähig sind. Verbietet uns endlich etwas: das Onanieren, das Waldsterben, die AfD, das Böse, die allzu schwere Last der Freiheit.
***
All das war natürlich nur möglich nach jahrelanger systematischer Umwertung aller Werte, sprich Umdefinierung aller Worte. Damit nicht das märchenhafte und vergleichsweise frühreife Kind auftaucht, das mitten in die antifaschistische Rede des Kaisers hinein ruft: „Aber er hat ja gar nichts an!“ – Nachdem also in 30 Jahren Political Correctness gründlich gelernt wurde, dass Andersdenkende Nazis sind, dass die Ohnmacht „Aufmärsche“ inszeniert, die Macht aber „Protest-Demos“, dass Einfalt jetzt „Vielfalt“ heißt und Grundgesetzverteidiger Schwurbler sind, dass westliche Waffen im Ukraine-Krieg Frieden schaffen, dass ganz allgemein Freiheit Sklaverei bedeutet und Unwissenheit Stärke; nach all diesen Lektionen ist es nun an der Zeit gewesen, die Phantasmagorianer endlich in Rekordzahl gegen das Böse an sich zu mobilisieren.
***
Müsste man eine Perfidie aus dem Stück „Geheimplan gegen Deutschland“ im Lande Phantasmagorien besonders hervorheben, so erschwerte das überreiche Angebot die Entscheidung arg. Am Ende ist es aber wohl doch die Aussage, „Correctiv“ habe seine herbeispionierten Erkenntnisse über das Böse am Wannsee „unter Einsatz des Lebens“ gewonnen. Das Bundesverdienstkreuz muss die zwangsläufige Belohnung der Beinahe-Märtyrer sein.
***
Wer wissen möchte, wie die Ereignisse dereinst in GEW-zertifizierten Geschichtsbüchern für den Unterricht an deutschen Gymnasien aufbereitet sein werden, dem geben angelsächsischer Medien von heute einen Vorgeschmack. Nicht nur durch zeitliche, auch durch räumliche Entfernung schrumpfen bekanntlich komplexe Sachverhalte, die sich zum Beispiel im fernen Lande Phantasmagorien abspielen, auf überschaubare Faktenfiktionen zusammen. Aus der immergültigen Maxime „Hitler sells copy“ wurde etwa bei der BBC konkret die Schlagzeile „Nach Skandal: Deutsche erwägen Verbot gewählter Rechtsaußen-Partei“. Mit Link zum Correctiv-Dossier in englischer Sprache, denn nicht dieses ist ja mit dem Skandal gemeint. So bekommt das derzeit erst „erwogene“ Ende der Parteiendemokratie für die Kindersoldaten der Zivilgesellschaft – sowie spätere Geschichtsbuchautoren und Geschichtslehrer – schon heute ein leicht fassliches Framing.
***
Das angelsächsische Erzählmuster ist kein Zufall. In den USA stehen derzeit fast identische Inszenierungen von alternativer Wirklichkeit auf dem Spielplan, der sich auch dort ganz der Eliminierung von Opposition gegen das kollabierende woke Establisment widmet. Doch nicht nur entpuppt sich nach drei Jahren die offizielle Erzählung vom „Sturm auf das Kapitol“ durch Trump-Wähler mehr und mehr als unhaltbar. Auch die am selben Tag spielende Geschichte von den Rohrbomben, die um ein Haar Vizepräsidentin Kamala Harris getötet hätten, dürfte nach gründlichen Recherchen des Magazins Public eine False-Flag-Aktion des FBI gewesen sein.
***
Maßgeblich über den Transmissionsriemen der Partei Die Grünen wird das destruktive Politik-Drehbuch der antiliberalen amerikanischen „liberals“ hierzulande bereits seit Jahren abgekupfert und implementiert. In ihrem Verbots- und Unterwerfungsfuror stehen deutsche Grüne und ihre US-Mentoren Seit‘ an Seit‘. Habecks drakonische „Klimaschutz“-Politik wird in Form eines Netzwerks vom US-Lobbyisten Hal Harvey mitfinanziert, dem „mächtigsten Grünen der Welt“ (Die Zeit). Die Außenministerin, die eigentlich Kanzlerin hätte werden sollen, machte umgehend die aus den USA stammende „Klima-Aktivistin“ Jennifer Morgan zu ihrer Staatssekretärin. Einer von Baerbocks Vorgängern im Amt, ein gewisser Joseph Fischer, ist Chef eines Berliner Think Tanks, der sich bester Kontakte zur 2022 verstorbenen Madeleine Albright erfreute, US-Außenministerin unter Bill Clinton. Das ist jene, die in einem TV-Interview den Tod von gut einer halben Million irakischer Kinder durch das US-Wirtschaftsembargo als vertretbaren Preis bezeichnete. Aber alle diese Akteure wurden und werden als respektable Staatenlenker gehandelt.
***
Niemand von diesen Leuten machte je Politik für Deutschland. Doch den angeblichen „Geheimplan gegen Deutschland“ entdeckte „Correctiv“ nicht in der grünlinken Wagenburg von Politik und Medien, sondern in den braunen Kohorten, die mit dem Getrampel ihrer Kampfstiefel auf den Straßen des Landes Phantasmagorien Angst und Schrecken verbreiten.
***
Wenigstens die Altlinken durchschauen das Schmierentheater: „Für sichere Renten, bezahlbaren Wohnraum, ein gutes Gesundheitssystem, ein gut finanziertes Bildungssystem, gute öffentliche Infrastruktur, ein gerechtes Steuersystem, für eine am Gemeinwohl orientierte Politik demonstriert niemand, stattdessen laufen Zehntausende hohlen Phrasen hinterher und machen sich zu Statisten einer Propagandainszenierung der Ampelregierung.“ Meist tragen die Nachdenkseiten ihren Namen eben zu Recht.
***
Die Skepsis bleibt: Wenn die vielfältig Mutigen zuletzt dank ihres aufopferungsvollen Widerstands auf der ganzen Linie gewonnen haben, wenn die -zig Millionen Nazis und Deplorables alle hinter Gittern sitzen oder zu 20 Jahren harter Arbeit im Klimaschutz verurteilt wurden – sind die doch insgesamt nicht unbeträchtlichen Probleme dieses Besiedelungsgebiets mit dem Autokennzeichen „D“ dann auch wirklich gelöst?
***
Übrigens: Beim Münchner Aufmarsch der Guten – so unser dortiger Gewährsmann – war die CSU durch die Veranstalter kurzfristig vom Mitmarschieren ausgeschlossen worden. Begründung sinngemäß: Man wolle keine Rechten in seinen Reihen, die sich nur von der Mittäterschaft reinwaschen wollten. Auch wenn Franz Josef selig diesen Witz seinerzeit noch nicht hätte verstehen können – sollten Antifaschisten im Lande Phantasmagorien entgegen aller bisherigen Erkenntnisse doch über Humor verfügen?
Ich mag vieles an diesem Text, weil er wie immer nicht nur klug, sondern vor allem sehr elegant ist. Aber eines, das mag ich ganz besonders. Das steht da so harmlos in Klammern herum, als könne es kein Wässerchen trüben. Und ist doch die versteckte Krönung dieses Beitrags: „(Aus Wikipedia, dem Online-Archiv für digitale Phantasmagorien)“.
Wo – bitteschön – wurde jene tagtäglich fragwürdiger werdende Trugbildsammlung klarer als das definiert, was sie ist? Danke dafür.
Auf diesen Kommentar wollen wir zugleich einen Salamander reiben und bitten die Biermusik eine halbe Weise voraus!
ad 1: hebt an
ad 2: Hitler war ein „Andersdenkender“. So kann man das auch sehen. Nein, nicht Andersdenkende sind Nazis, sondern Nazis sind Nazis.
ad 2: setzt ab
ad 3: Ich bin froh, dass es Menschen gibt, die „herbeispionieren“. Geplante Anschläge werden z. B. durch Herbeispionieren vereitelt. Und was wäre gewesen, wenn die Pläne der Wannseekonferenz herbeispioniert und der Weltöffentlichkeit zugetragen worden wären!
ad 4: Salamander reiben
ad5: Bitte kein Bundesverdienstkreuz für correctiv. Dann eher für das Traumpaar Bushido und Helene Fischer. Wieder andere sollten für den diesjährigen „Biedermann-und-die-Brandstifter-Preis“ vorgeschlagen werden.
ad 6: bibate!
Ich weiß, dass ich nichts von dem Zeug möchte, das du da nimmst, aber das Ergebnis ist zumindest leidlich originell.
Gäbe es nicht solche Aufsätze, man könnte durchdrehen.
Danke für die perfekte Zusammenfassung.
Bleiben Sie bitte dran!
Oh ja, man könnte durchdrehen im Land Phantasmagorien. Danke für die Ermunterung!