Nach einer Woche “rechtsextremer” Krawalle, ausgelöst durch den Messermord an drei britischen Mädchen, wollte ich hier beunruhigende Fragen erörtern: zur Rolle der Medien und zum Zweck der Masseneinwanderung, die westlichen Gesellschaften aufgezwungen wird. Doch es kam anders.

“Viele weiße Orks randalieren in einer englischen Stadt”

An dieser Stelle, lieber Leser, hätte aus Anlass der schwersten englischen Unruhen seit Jahrzehnten beinahe ein langer und banger Artikel über die Fragen gestanden, warum die Medien uns das Geschehen dort einmal mehr grob verzerrt verkaufen und was das “Endgame” einer Politik der Massenimmigration ist, die in allen wichtigen westlichen Demokratien nach demselben Muster vorangetrieben wird. Ich hatte bereits drei Tage daran gearbeitet, und es war eigentlich alles fertig, komplett mit zahlreichen Links, Zitaten, vielen zumindest den Autor erschütternden Erkenntnissen und Einsichten … aber dann wurde mir das Thema sozusagen aus der Hand genommen, es verselbstständigte sich etwas. Und nun steht hier nicht dieser Artikel.

Welche fremde Macht mir die Regie aus der Hand genommen habe, fragen Sie, begierig auf finstere Verschwörungstheorien, die Sie als anonymen Mitleser wie immer nichts kosten, mich als namentlichen Autor aber wie immer womöglich den Kopf? Nun, um es einfach zu machen: Es war die KI. Das klingt wie ein Witz, ist aber nur bedingt einer. Lassen Sie mich erklären.

Im letzten Akt der Produktion, wenn alles geschrieben ist, benötigt ein TWASBO-Artikel Bilder. Ich habe aber kein Geld für ein Abo bei zahlungspflichtigen Datenbanken der Agenturen, um aktuelle Pressefotos von den Bränden, Straßenschlachten und Verwüstungen in England nutzen zu dürfen. Und bei den kostenfreien Bildsammlungen wie etwa Pixabay gab es nichts, was die derzeitigen Vorgänge einigermaßen angemessen hätte illustrieren können. Warum also nicht eine dieser “generativen” Künstlichen Intelligenzen um eine Visualisierung bitten? Von denen hört man doch jetzt immer so viel. So, wie sie uns Autoren oder Journalisten oder Werbetexter zu ersetzen beginnen, tun sie es auch mit Filmemachern, Fotografen und Illustratoren – die ich mir ohnehin auch nicht leisten kann. Also, KI, mach dich ans Werk!

“Viele weiße Zombies randalieren in London”

Meine Wahl fiel auf das Programm “Microsoft Designer”, bei dem ich überraschend ein paar “Credits” hatte, die ich einlösen durfte. Diese Credits habe ich offenbar angesammelt, indem ich bei Recherchen zu mich beschäftigenden Themen die Microsoft-Suchmaschine Bing genutzt habe. If it’s free, you’re the product: Der globalistische US-Konzern will mich auf diese Weise subtil dazu erziehen, ihm treu zu bleiben mich bequem in seinem Weltbild einzurichten. So, wie er mir neulich in den Einstellungen von Microsoft Word empfahl, aus Anlass des Pride Month ein Regenbogenfarben-Layout zu verwenden, um meinen Pride auf alle Queerness dieser Welt in selbige hinauszutragen.

Man füttert KI-Bildgeneratoren über Befehlszeilen mit Anweisungen in Alltagssprache, was man auf dem virtuell erzeugten Bild sehen möchte. Zum Beispiel: “Weiße Menschen verwüsten eine englische Stadt.” Nun ist die bildgenerative KI “Microsoft Designer” aber woke. Und in eine woke Bildwelt für die ganze Familie passt es nicht, dass Menschen etwas Böses tun, selbst wenn es Weiße sind. Dass es Umstände geben könnte, in denen eigentlich friedliche Menschen auch mal böse werden, das möchten wir nicht sehen, liebe Kinder. Stichworte wie “riots”, ” unrest”, “violence” sind in Kopplung mit “people” doppleplusungut. Und so weigerte sich die KI mit Verweis auf die Geschäftsbedingungen, den Auftrag für mein Bild zu erfüllen.

Ersetzte ich aber “Menschen” durch “Zombies” oder “Orks”, wurde mir mein Wunsch gewährt. Zombies, Orks und Oger dürfen Städte verwüsten, sogar solche Städte, die relativ fotorealistisch aussehen. Sind ja keine Menschen. Passiert gar nicht im richtigen Leben, wo sich alle Rassen, Kulturen und Religionen lieb haben und hübsch friedlich zusammenleben. Und weil sie gar keinen Grund dazu haben, gehen Menschen auch nicht demonstrieren. Das tun nur flauschige grüne und blaue Kuschelmonster. Dabei tragen sie auf ihren Schildern Parolen vor sich her, die entfernt nach Englisch aussehen, aber keinen dechiffrierbaren Sinn ergeben. Sonst könnte sich nämlich ein Schneeflöckchen in seinen Gefühlen verletzt fühlen.

So richtig vogelwild wurde es dann aber erst beim siebten oder achten Versuch, mit nochmals leicht angepasster Wokeness-Befehlszeile ein etwas konkreteres Bild von den Vorgängen in England zu generieren: “Viele weiße Orks zerstören London.” Und nicht irgendeine Phantasiestadt. Vielleicht war die KI meine Hartnäckigkeit langsam satt, während meine Credits sich rasant dem Nullpunkt näherten. Jedenfalls produzierte sie nun, völlig unvermittelt, stattdessen eine Gegendemonstration.

“Viele weiße Orks zerstören London” (siehe Artikel)

Ich schwöre, ich habe mit keinem Wort und keinem Gedanken quietschbunte Meister-Yoda-Monster in geschlossener Formation bestellt, erst recht keine Regenbogenflaggen, von denen Microsoft offenbar über unerschöpfliche Vorräte verfügt. Und doch, da waren sie. So, als habe die KI ihre Ideen mal kurz mit der aktuellen England-Datenbank abgeglichen. Und da wimmelte es von Qualitätsmedienberichten über Aufmärsche guter, progressiver Menschen, die mit ihrer entschlossenen Botschaft des Friedens und der Vielfalt die bösen, rechtsextremen und anlasslos gewalttätigen weißen Briten schachmatt gesetzt haben. Womit der Aufstand für beendet erklärt ist. Team Böse 0, Team Gut 1.

Ja, so kam es, dass sich mit den Ansichten der Ereignisse auch diese Geschichte der Ereignisse von Grund auf geändert hat. Und vielleicht ja auch Ihre Ansichten zum Thema. Es ist letztlich doch alles viel lustiger als die üblichen, langatmigen, schwermütigen und kopflastigen Analysen, die sonst hier stehen. Wenn wir ehrlich sind, möchten Sie auch lieber diese knuddelig-irren Cartoons im Gedächtnis behalten als die wahnsinnig traurigen und bedrohlichen Aufnahmen aus dem realen Bristol, Blackpool, Hull oder Stoke-on-Trent. Und das Erstaunliche ist: Mit diesen bleibenden Bildern von weißen randalierenden Orks und bunten, Frieden bringenden Gegendemonstrationsfreaks hat die Microsoft-KI exakt das erreicht, was Ihnen auch die Qualitätsmedien in tausend Worten und Bildern vermittelt haben. Die Antwort auf die Frage nach dem Endgame der Massenimmigration seien die aber schuldig geblieben? Tja, dann kann das nicht so wichtig sein.

Wir vielen bunten Menschen dürfen in der Microsoft-Bilderwelt übrigens doch gewalttätig werden: wenn wir gemeinsam, alle vereint, gegen Zombies kämpfen. Auch dazu hat mir die KI ein Bild gemalt (leider voreilig gelöscht). Das splatterte da sogar richtig, und ein Polizist durfte dabei wild seinen Gummiknüppel schwenken. Es war nur nicht das Thema.