Unsere Welt ist klein geworden. So klein wie eine Gummizelle: gut gepolstert, ausbruchssicher, überfüllt. Ein Elektroschock am einen Ende pflanzt sich bis zu den Insassen am anderen Ende fort. Und wir stecken mittendrin – woran TWASBO in dieser Reihe erinnert.

Hello again, und endlich zeichnet sich eine sinnvolle Verwendung für gentechnisch hergestellte mRNA-Wirkstoffe ab, wie sie zur Impfung gegen das Coronavirus entwickelt wurden. Mit derselben Technologie werden jetzt in den USA versuchsweise Honigbienen behandelt: Indem sie einen im Bienenstock bereitgestellten Sirup mit Designer-mRNA verzehren, sollen sie die gefürchteten Varroa-Milben unfruchtbar machen. Diese Parasiten saugen nämlich das Bienenblut, übertragen dabei Krankheiten und vernichten so ganze Völker. Nur Verschwörungstheoretiker unken jetzt gleich wieder, dass die Bienchen – über den Honig oder gleich mit einem kleinen Pieks – nebenbei auch hartnäckige Impfgegner sterilisieren immunisieren könnten.

Vorschlag zur Güte: Die „letzte Generation“ bekommt ihren letzten Willen und darf an jeder Kreuzung und jedem unersetzlichen alten Meisterwerk ihrer Wahl klebenbleiben. Klimaschutzminister Dr. Robert Habeck persönlich überreicht eingangs den besten verfügbaren Superkleber, natürlich auf Steuerzahlerkosten. Nach vollzogener Fixierung greift niemand ein. Alle Welt verfolgt respektvoll, wie Zeit und Biologie ihre Arbeit tun. Bis Mutter Erde die Situation bereinigt hat, wird der Straßenverkehr umgeleitet bzw. das Museum geschlossen; nur ausgewählte Chronisten und spirituelle Begleiter erhalten regelmäßigen Zugang zwecks Verlesung von Manifesten, letzten Interviews und crossmedialer Bildberichterstattung.

Es wäre ein Deal, von dem alle profitieren. Die Aktivisten hätten ihr ultimatives Zeichen gesetzt und sich an Ort und Stelle verewigt; wir ersparten uns unwürdiges Gezerre und die Kosten der Polizeieinsätze zur Separierung der planmäßig verbundenen Oberflächen. Die gerade von den Aktivistinnen aufs Schärfste kritisierte Polizeigewalt entfällt, der brutale Eingriff in ihre körperliche Selbstbestimmung unterbleibt. Die Aktionen, deren Mitwirkende im Winterhalbjahr von der Maskenpflicht befreit werden, gehen als friedliche Rituale der Entrückung und Erweckung in die Geschichtsbücher ein. Spätere Generationen werden die selbstlose Entschlossenheit dieser letzten Generation bewundern!

Nach Truckerprotesten gegen die Coronamaßnahmen in Kanada und dem Bauernaufstand in den Niederlanden gegen die „Klimaschutzpolitik“ gibt es wieder einmal etwas aus dem Ausland, das die Tagesschau bislang aus schierer Überlastung (Lauterbach-Exegese und Baerbock-Schaulaufen) nicht in ihren Sendungen hat unterbringen können:

Das ist die Homepage von Don’t Pay UK, einer Graswurzelbewegung, die zum Zahlungsboykott der auch in Großbritannien demnächst unbezahlbaren Energierechnungen mobilisiert. Wer mitmacht, verpflichtet sich, ab Oktober seine inakzeptabel hohe Strom- und Gasrechnung nicht mehr zu begleichen, falls die Zahl der Mitstreiter bis dahin eine Million erreicht. Überall schießen Basisgruppen aus dem Boden. Die überparteilichen Organisatoren bleiben anonym, weil sie sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen könnten, zum Brechen von rechtlich bindenden Verträgen aufzurufen.

Daran, dass ähnliches in Deutschland nicht reüssiert und kein wirksamer Druck der verarmenden Massen auf die Energie-Oligarchie entsteht, arbeiten nicht nur die Staatssender durch systematische Nichtbeachtung des organisierten Protests. Auch das übrige Kartell der Mainstreammedien schweigt mit. Einzig das Handelsblatt hatte bis heute ein paar karge Zeilen für die Verzweiflungs-Initiative von der Insel übrig; unter den deutschen Parteien räsoniert nur Die Basis bislang über ein mögliches „Don’t pay DE“. Erstaunlicherweise hat die deutsche Wikipedia bislang versäumt, einen Eintrag zu veröffentlichen, der die britische Initiative in rechtsradikale Zusammenhänge einordnet. Der Artikel ist aber sicher schon in Arbeit.

Deutsche, mault nicht! Ihr habt eure Gas- und Stromrechnung selbst gewählt. Ihr habt sie gewählt, als ihr Merkel 2005 zur Kanzlerin machtet, die dann 2011 nach Fukushima aus einem verheerenden populistischen Impuls heraus die Energie“wende“ proklamierte, die Kernkraftwerke verschrottete und einen empfindlich austarierten Energiemix ohne gangbare Alternative für immer zerstörte. Ihr habt die Rechnung erneut gewählt, die euch nun präsentiert wird, als ihr die große Koalition eurer Herzenskanzlerin wieder- und wiederwähltet. Diese Truppe präsidierte dann bis Ende 2020 über den irreversiblen Komplettaussstieg aus der deutschen Steinkohle (Reserven für 300 Jahre) und trieb gleichzeitig still und leise die nahezu totale Abhängigkeit vom Russengas voran – mit ebenso diskreter Hilfe des Merkelvorgängers Schröder. Ihr habt die Rechnung zuletzt gewählt, als ihr 2021 eine grüne Außenministerin ins Amt hievtet, die noch kurz zuvor – physikalisch unmöglich – Ökostrom im Netz speichern wollte. Frisch im Amt, peitschte sie dann auch noch im Ukraine-Krieg den (von den Amis verordneten und Russland gegenüber vollkommen wirkungslosen) Putingas-Boykott durch. Eine Haltung, die ihr lautstark beklatscht habt. Alle eure Wahlen werden euch nun vollumfänglich vergolten. Dankt dafür eurem scharfen politischen Verstand.

Neulich, als ich die Deklination des Substantivs „Autor“ im Online-Duden nachschlug:

Zu den „sprachlichen Alternativen“ zählt das neosozialistische Duden-Verlagskollektiv ausdrücklich auch solche, die bislang leider „vom amtlichen Regelwerk nicht abgedeckt“ seien. Zitat:

Soweit der/die/das Duden. Es ist außerdem zu beobachten, wie eifrig das Kollektiv daran arbeitet, der gegenderten „Schreibpraxis“ mittel- bis kurzfristig zur amtlichen Geltung zu verhelfen. Viele Ratgeber-Titel aus demselben Haus („mehr als ein Wörterbuch“) propagieren bereits die Einzelheiten dieser ideologisch verordneten Sprach-Vergewaltigung. Denn alle diese Schreibungen – und noch irrwitziger: Sprechungen – werden gegen jeden Sinn für Ästhetik, gegen die Logik der gewachsenen Sprache, ja gegen den gesunden Menschenverstand durchgepeitscht. Tragen Sie nur einmal diesen Satz aus der Ausschreibung eines Autorenwettbewerbs laut vor: „Die öffentliche Lesung des/der Wettbewerbssieger*in findet in Klagenfurt statt.“ Um den Satz auf sich zu beziehen, sollen männliche Bewerber die feminisierenden Artikel und Stern-Partikel beim Lesen in Echtzeit herausoperieren. Das bringt in der Irr-Logik der Sprachpfuscher folgendes Monstrum hervor: „Die öffentliche Lesung des Wettbewerbssieger findet in Klagenfurt statt.“ Denn ein Genitiv-„s“ steht nirgendwo. Es wäre offenbar nicht gendergerecht, weil: maskulin.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: In England werden die Fußballer der Fernseh-Liga fortan nicht mehr vor jedem Spiel für die Verherrlichung der Blackness aufs Knie fallen. Eine Klausurtagung der Mannschaftskapitäne habe beschlossen, so britische Medien, dies zukünftig nur noch vor besonderen Spielen wie etwa Pokalfinalen zu tun – natürlich um der Geste so erst recht zu intergalaktischer Beachtung zu verhelfen. Sollte dies der Versuch eines gesichtswahrenden Rückzugs der Sporterzieher aus der Sackgasse woken Propagandagetrommels sein: begrüßenswert, als erster Schritt.


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