Marketing-Zauberwörter wie „familienfreundlich“, „innovativ“, „transparent“, „nachhaltig“ oder „schnafte“ bewirken nicht in jedem Fall und an jedem Ort die gewünschte kognitive Harmonie. Obwohl: „Beim schnaften Felsenwirt“ wäre vielleicht wirklich innovativ.
Andererseits ist die Familienfreundlichkeit zumindest für die Schildermalergilde natürlich schon ein lohnendes Geschäft (falls sie nach der Anzahl von Buchstaben entlohnt wird).
Nachtrag: Zum Psychokrimi wird das Ganze indes, wenn man erlebt, dass 100 Meter entfernt eines dieser wahrhaft familienUNfreundlichen Monopol-Cafés existiert, wie sie touristische Attraktionen in tiefem Wald und einsamer Flur so mit sich bringen. Dort gibt es Kaffee auch im 21. Jahrhundert nur in Kännchen, kommt der Apfelstrudel aus dem Tiefkühlfach und ist eine überforderte Bedienung für etwa 50 Gäste zuständig, während die Preise denen in Hamburg-Harvestehude den Rang ablaufen. Möglicherweise also doch ein Held der Revolution, dieser familienfreundliche Felsenwirt.
Wenn man sich die Website so anguckt und auch die von dir beschriebene Konkurrenz, dann wäre ich gar nicht mal abgeneigt, der Werbung ihre Wirksamkeit zuzuschreiben, auch wenn sie an einer verlassenen Haltestelle natürlich schon sehr traurig aussieht.
Das macht den Fall nun noch mysteriöser: Die von Dir erwähnte Website offenbart, dass es sich beim familienfreundlichen Felsenwirt um eine Außenstelle des familienunfeundlichen Felsenwirtes handelt. Vielleicht ist das einfach die offizielle Aufgabenteilung zwischen den beiden?