Ein zufälliger Einblick in die Ökonomie des Massentourismus. Ich würde ja verstehen, wenn die Manager unseres italienischen Hotels ihre Botschaft mangels Deutschkenntnissen durch ein Google- oder anderes Übersetzungsprogramm gejagt hätten. Aber dass so eine Software das Wort „Wassel“ ausspuckt, kann ich nicht glauben. Oder auch, dass sie „auffrischen“ sowohl als Verb als auch substantivisch verwenden würde.

Jedenfalls bestand der Auffrischen aus zwei Wasserkränen an der (Innen-)Wand des Speisesaals, aus denen zu den Abfütterungszeiten wahlweise Weiß- oder Rotwein gezapft werden konnte, bis der Arzt kam. Manchmal schäumte der Rotwein verdächtig beim Zapfen, aber andererseits ist das blasenfreie Rotweinzapfen aus verborgenen Alkoholtanks wohl auch ebenso wenig verbrieftes Recht des deutschen Pauschalurlaubers im Ausland wie das Konsumieren von Wein und Wassel, wann der Auffrischen ist nicht offen.

P.S. In Bezug auf die massenweise Verabfolgung von Flüssignahrung wäre „Tränken“ wahrscheinlich das agrarindustriell korrektere Wort als „Abfütterung“. Also Tränkzeiten. Oder Labzeiten? Das Deutsche hat da jene berüchtigte Lücke, die auch beim Gegenstück zum Wort „satt“ auf der Flüssigseite klafft. Insofern ist der Auffrischen nicht einmal schlecht. Wirklich gar nicht mal so verkehrt. Der Auffrischen. Passt!

P.P.S. Da fällt mir ein, Isa: Könntest du für die ganzen Medienheinis bitte mal in deiner Deutschstunde den Unterschied zwischen „Explosion“ und „Detonation“ klarmachen? Danke.