Unsere Welt ist klein geworden. So klein wie eine Gummizelle: gut gepolstert, ausbruchssicher, überfüllt. Ein Elektroschock am einen Ende pflanzt sich bis zu den Insassen am anderen Ende fort. Und wir stecken mittendrin – woran TWASBO in dieser Reihe erinnert.
Grüße aus 2024! Später wird es heißen: das Schaltjahr, in dem es erstmals in der Geschichte Norddeutschlands 366 Tage lang pausenlos durchregnete. Grau, Wind, Matsch und Starkregen: das Wetter der Berliner Republik, mit Extra-Schneegriesel für die Ampel. Ich möchte gerne, dass „Pfütze“ schon heute zum Wort des Jahres 2024 gewählt wird. Sagen wir es laut, sagen wir es deutlich, sagen wir es immer und immer wieder: Pfütze! Pfütze! Pfütze! Pfütze! Und noch mal: Du Pfütze, du mieses Stück Wasser!
Es folgt ein aktueller Verkehrthinweis:
Danach nur noch links in die Göte-Straße und quer über den Niehzsche-Platz. Schon sind Sie im Land der Forschenden, Dichtenden und Denkenden!
Beim Penny haben sie als Folterwerkzeug ein „Einkaufsradio“ laufen, von dessen Zwangsbestrahlung auf dem Weg durch den Supermarkt sich mein Hirn verflüssigt, die Flucht durch die Nasenlöcher antritt und eine Schmierspur auf dem eitergelben Fliesenboden zieht. Am brutalsten wird es, wenn nach dem Gourmet-Tipp „Renaissance der Hühnersuppe“ und der nächsten Runde rezeptpflichtiger Fahrstuhl-Muzak die Stimme kommt. Gnade! Alles, nur nicht die Stimme! Die Stimme dieser maximal 18-jährigen, weiblichen Vollspackendumpftröte, die schon wieder die „Nachrichten“ verliest. Denn dann deklamiert sie im juvenil-debilen Plauderton vermeintlich konsumfördernde Good News aus dem Ampel-Agentur-Universum, und ich möchte dazu den Kopf im Rhythmus gegen den blockierten Notausgang schlagen.
Die neueste Spitzenmeldung beim Penner-Radio: Irgendeine Wohltäter-NGO aus der sogenannten Zivilgesellschaft hat den Standpunkt vertreten, dass jedermann in Deutschland gut hundert Euro „Klimageld“ pro Monat zustünden. Klimageld. Vorgelesen von der Stimme, als ob es eine Nachricht wäre. Und ich bin sicher, die grünwählende Sprecherinnenattrappe glaubt nicht nur daran, dass sie dabei als wichtige Journalistin agiert, sondern auch, dass es so etwas wie ein gesellschaftlich nützliches „Klimageld“ geben könnte. Damit wird, wenn es erst da ist, alles noch besser als jetzt schon. Klimageld. Angekommen am Tiefpunkt jeglicher Politik, Ökonomie, Kultur, Bildung und Selbstachtung. Es geht nicht schlimmer. Klimageld. Und die Stimme. Die Stimme …!
Wo wir schon bei der Zielgruppe sind:
Der muss einen Männerdutt tragen. Einen Dutterich. Natürlich muss der das. Auch falls er sich – als Conchita mit Bart – ganz anders definiert. Trans. Queer. Lauch. Eichhörnchen. Solartechnik*ens. Egal, Hauptsache stabil. „Stabilität“ und EU auf demselben Plakat, das hat bislang noch kein Werber gewagt. Das ist Provo pur! Dagegen verblassen selbst „Respekt“ und die unvermeidliche „grüne Transformation“: Stabilität! Das ist ja schon ein geradezu hitlermäßig oberstudienratsspießbürgerboomeresk konservatives Werte-Gewichse! Das dümmste Land Europas – ehemals „die Konjunktur-Lokomotive“ – fällt auseinander, die Wirtschaft implodiert, das Gas ist weg, die Rente auch, eine Million Asylantrags-Newcomer allein 2023, grassierende Inflation, und der Euro löst sich langsam im von Rettungsschirmen beschatteten Säurebad auf. Aber die durch grüne Spitzenagenten unterwanderte EU-Kommission garantiert der Generation LGBTQIA+ Stabilität! Jawoll, meine Herrn, so haben wir geistigen Frührentner in kurzen Hosen es gern! Daher jetzt alle so: You are EU! Miau und muh! Die letzte Kuh macht’s Gatter zu!
(Haben Sie’s gemerkt? „Grüne Transformation“ IST „Stabilität“. Dialektik pur!)
Aber jetzt mal andersherum: Wäre es denkbar, dass der Punkt nahe ist, an dem dieser komplette böse Zauberbann plötzlich und mit einem Mal von den Menschen abfällt wie ein vollgesogener Parasit? Weil einfach keine Steigerungsform mehr verfügbar ist und der Engelsgeduldsfaden endgültig auch beim Letzten überstapaziert wurde, sodass selbst die allerdümmsten Kälber sich ihre Schlächter nicht mehr selber wählen wollen?
Und wenn der Punkt erreicht ist, stehen sie alle auf einen Schlag fassungslos vor der Erkenntnis, dass sie in den vergangenen fast 20 Jahren seit Merkels Machtantritt nach allen Regeln der Kunst belogen, betrogen, verhöhnt, abgezockt und gegeneinander aufgehetzt wurden. Dass alles nur ein haltloser Spuk und inszenierter Kampf gegen Windmühlenflügel war: der „Fachkräftemangel“, die „Willkommenskultur“, die „Nazi“-Denunzinationen, die „Alternativlosigkeit“, die Correktness-Belehrungen, die Todesseuche, das „Long Covid“, der Staatstotalitarismus, der Pressegeifer und die Polizeiknüppel gegen Maßnahmengegner, die Internet-Zensur, das Canceln, die Klima-Hysterie, das Shaming, das Framing, der „Verfassungsschutz“-Missbrauch, die pervertierte „Wissenschaft“, die champagnersozialitische Front der Elite gegen das Volk, die falsche „Vielfalt“ der Regenbogenuniformität, die programmierte Kriegsgeilheit, die Vasallentreue, der Genderwahnsinn, die Abschaffung von Biologie und Physik, der Einsatz der Justiz gegen Dissidenten, das Debanking und die Mediengleichschaltung. Alles zerplatzt wie Seifenblasen, eines schönen Morgens.
Und dann, was dann? Sollten gar Vernunft und Realpolitik wiederauferstehen? Oder wäre es doch nur wieder der Anfang vom Anlauf zum nächsten Wellenkamm ewig deutscher Massenformierung? In dem Fall, allerdings, hieße es dann nach kurzer Pause einmal mehr:
P.S.: Die Landwirte, sie leben hoch! Hoch! Hoch!