„Ein mutiges Erstlingswerk, das den Hebel dort ansetzt, wo es den Herrschenden wirklich weh tut.“
(Staatszeitung)
„Boldog Magyar bürstet den Zeitgeist gegen den Strich, aber auf den Punkt.“
(Süddeutscher Beobachter)
„Die Antiheldin dieses Buches ist weder sympathisch noch gesellschaftlich akzeptabel. Und doch fand ich mich am Ende auf ihrer Seite wieder.“
(Die Spiegelwelt)
Neugierig geworden? Sorry, aber dieses Buch werden Sie niemals lesen.
Denn es wird nicht geschrieben werden.
Und würde es geschrieben, dann würde es nicht verlegt werden.
Und würde es doch jemand zu verlegen wagen, würde er in arge Bedrängnis geraten.
Und würden Sie es sichtbar in Ihr Bücherregal stellen, würde man davon Notiz nehmen und bei gegebenem Anlass darauf zurückkommen.
Aus all diesen Gründen werden Sie dieses Buch niemals lesen. Dieses – und abertausende mehr.
Wir leben nicht länger in einem Land mit Literaturfreiheit. Was einmal frei geäußerte Worte waren, sind nun schwarze Gedanken. Man behält sie besser für sich. Oder man riskiert die Folgen: Kündigung und Distanzierung, Verhinderung oder Störung von Lesungen, Auslistung im Handel, Distributions-Boykott, Verwüstung von Buchläden, Angriffe auf Autoren und Verleger und Kriminalisierung durch den Verfassungsschutz, Gerichtsverfahren, Freiheitsstrafen.
Deshalb werden Bücher, die noch erscheinen sollen, vorsorglich genauestens untersucht. Was bei einer automatischen Vorprüfung des Manuskripts durch Computer-Algorithmen als potenziell riskant markiert wurde, lassen menschliche Zensoren (Lektoren und sogenannte Sensitivity Reader) vom Autor „entschärfen“ oder entfernen es ersatzlos.
Damit berauben sie das Werk seiner inhaltlichen sowie stilistischen Eigenart und machen es so vermarktbar. In vorausschauendem Gehorsam gegenüber offiziellen und selbsternannten Autoritäten, die überall „Rassismus“, „Antisemitismus“, „Transfeindlichkeit“, „Hass“ und „Hetze“ entdecken. Obwohl ihnen nur eine gedankliche Freizügigkeit nicht passt. Oder eine unbequeme Tatsache.
Im neuen Linksstaat ist die organisierte Domestizierung und Verhinderung von Literatur bereits Alltag. Mit Ihrer Zustimmung als Leser. Denn entweder finden Sie das völlig richtig, weil es ja „die Richtigen“ trifft, oder Sie schweigen dazu. Aus Angst, Desinteresse oder Ignoranz, doch für das Ergebnis in der Praxis ist Ihr Motiv gleichgültig.
Das Ergebnis in der Praxis sind niemals geschriebene Bücher wie dieses, Bücher voller Schweigen. Eine ganze Bibliothek voller leerer Seiten. Kritische Autorinnen und Autoren, kühne Denker mit wilden, ungezügelten Ideen, Verfechter einer wahrhaftigen und kompromisslos ästhetischen Sprache haben in Deutschland keine Chance mehr. Es sei denn natürlich, ihr kritischer Geist prügelt pointiert auf Machtlose und zum Abschuss Freigegebene ein.
Es gibt für Sie als Leser aber auch eine gute Nachricht: Sie werden weiterhin aus einer fast unerschöpflichen Vielfalt von Literatur wählen können. Jedenfalls bei Krimis, Beziehungsdramen oder Katzenbüchern (auf den Autor kommt es allerdings an).
Machen Sie sich also keine Sorgen: Sie werden nicht auf Gedanken oder Formulierungen stoßen, die Sie ernsthaft irritieren, aufwühlen oder zum Aufbegehren herausfordern könnten. Der Bedarf Ihres einmal geformten Weltbildes wird weiterhin gedeckt werden. Mangel leiden werden nur die „Richtigen“, die überhaupt noch in der Lage sind, einen Verlust zu empfinden.
Doch dazu zählen Sie nicht. Haben Sie also noch einen schönen Tag – und lesen Sie doch heute Abend mal wieder einen spannenden Krimi!