
Moin, und willkommen beim „Relaunch“ des TWASBO Magazins! Nach monatelangen Umbauarbeiten hinter den virtuellen Kulissen startet dieses erst Anfang 2021 gegründete Medium heute in seine interstellare Zukunft.
First things first: TWASBO hat Verstärkung bekommen. Aus Deutschlands prekärer Kreativhauptstadt Berlin begrüße ich an Bord Oliver Buchal, und zwar in guter alter hanseatischer Medientradition als eine Art Direktor – korrekt: Art Director – des Magazins. Von Buchal stammt das neue Layout. Schreiben kann (und wird) er zu allem Überfluss auch noch, ein übler Fall von Mehrfachbegabung. Mithin völlig ungeeignet für den Bundestag, sodass der Kollege hier Zuflucht nehmen muss.
Ich kann ein Lied davon singen, dass es ihm ein heiliges Anliegen war, „hier mal richtig aufzuräumen“. Vermutlich war der blogtypische Wildwuchs in seinen Augen so peinigend, dass er die Bürde dieses Ehrenamtes geschultert und bis ans triumphale Ende getragen hat. Zufällig heißt der Mann ebenfalls Oliver, erfüllt also mit seinem Initial nicht nur das namentliche Vermächtnis des TWASBO Magazins, sondern kann schon grundsätzlich kein schlechter Mensch sein. Und TWASBO sagt jetzt erstmals „wir“ statt „ich“.
Nun aber zu den inhaltlichen und gestalterischen Gimmicks des modernisierten Yps-Magazins. Da wären vor allem die fünf journalistischen Ressorts, die wir uns zugelegt haben. Sie lassen sich links oben in der Hauptnavigation auswählen. Je nachdem, ob Sie sich eher für dieses geschundene Land interessieren, für den Rest der Welt, für Kunst und Kultur, für mehr innerlich-menschliche Vorgänge oder gar für Medien und sonstige Propaganda – über die Ressorts gelangen Sie schneller zu den jeweiligen Artikeln.
Wobei all diese Ackerfurchen in zunehmendem Maße gern auch von Gastautoren (m/w/d/x/y/z) gepflügt werden sollen, denen wir unter dem Reiter „Autoren“ eigens eine kleine Ruhmesgalerie eingerichtet haben. Und nein, gegendert wird bei TWASBO auch in Zukunft nicht. Wo kämen wir denn hin, als Liebhaber (und gerne auch Liebhaberinnen) der deutschen Sprache.
Neben den journalistischen Ressorts finden Sie die beiden übrigen der drei Säulen, auf denen TWASBO steht, weiterhin in der Hauptnavigation: Stories, d. h. literarische Kurztexte zur Reflexion der Lage, und Lyrik, die poetische Verarbeitung der (Innen-)Welt. Denn nach wie vor glauben wir, dass nur drei verschiedene Arten der Wahrnehmung und Deutung des Zeitgeschehens zusammengenommen ein halbwegs komplettes Weltbild ergeben.
Und natürlich darf, nein muss, dieses Bild dennoch in sich widersprüchlich bleiben. Widersprüche gilt es auszuhalten. Falsch: An Widersprüchen lässt es sich gut wachsen. Nur sie bringen das Ganze voran. Und nur eine Geisteswelt, in der man sich noch an Widersprüchen reibt, läuft zu schöpferischer Hochleistung auf. Ein Ziel, dem wir furchtlos weiter nachjagen.
Dann wäre da schließlich noch, rechts im Bild auf der Homepage, die sogenannte Marginalspalte. Unter „Serien“ finden Sie dort alles, was sich im Magazin über mehr als einen Beitrag erstreckt, weil es als latent aktuelles Thema immer wieder neu beleuchtet werden muss. Aus dem alten Blog-Format erhalten haben wir die „fremden Federn“: Links zu Webseiten mit anderen Stimmen zu anderen Dingen, die sich über die Jahre als lesenswert erwiesen haben und denen wir freundschaftlich verbunden sind.
Ach ja, und falls Ihnen dies hier weiterhin gefällt, freuen wir uns schlussendlich über Ihre Spende. Denn dass TWASBO tatsächlich einmal staatlich gefördert wurde, ist lange her und erscheint uns mit jedem Tag, der in diesem schönen Land vergeht, bizarrer und skurriler. Weshalb wir das damalige Förderbanner sentimental stehengelassen haben. Ohne Staatsknete, ohne Bezahl-Abo und ohne Werbung indes – und dann auch noch ohne Sie – ist und bleibt das hier eine reine Goodwill-Veranstaltung. Mit allen Limitierungen, die Ressourcenmangel so mit sich bringt.
Jetzt aber: Rin in die Kartoffeln! Es gibt viel zu schreiben – und ich fürchte, man muss diese Tatsache als knallharte Drohung derer auffassen, die uns täglich ungefragt mit faktischem und postfaktischem Material versorgen. Erlauben wir uns weiterhin, in dubio pro dubio, an ihren Narrativen zu zweifeln. Schreiben wir mit aller Kraft dagegen an!
O.D.
TWASBO liebt Debatten. Zum Posten Ihrer Meinung und Ihrer Ergänzungen steht Ihnen das Kommentarfeld unter diesem Text offen. Ihr themenbezogener Beitrag wird freigeschaltet, ob pro oder contra, solange er nicht gegen Gesetze oder akzeptable Umgangsformen verstößt. Vielen Dank.
Um Himmels Willen, das wird doch hier nicht etwa jetzt ein zweites Spreeblick? Aber das neue Layout mag ich. Endlich muss ich nicht mehr den Lesemodus einschalten, um nicht bekloppt zu werden vom Lesen. Also von der Optik. Freut mich.
Ich habe keine Ahnung, was Sie mit „zweites Spreeblick“ meinen, kann Sie aber beruhigen: Am TWASBO-Tower fließt die Elbe entlang. Und was das Layout angeht: Hätten Sie sich mal früher beschwert, dann wäre vielleicht auch früher schon was passiert.
Spreeblick war ein von zu vielen Autoren zerschriebenes Berliner Blog (aber ebenfalls mit einem hübschen Aussehen). Natürlich hätte ich mich beschweren können, aber: Ich bin hier nur Gast! Und ich bin angesichts meines eigenen Blogs weit von der moralischen Position entfernt, anderen ihre Vorstellungen von okayem Aussehen vorwerfen zu können.
Johnny Haeusler darf sich hier gerne als Gastautor bewerben. Die Aufnahmebedingungen sind allerdings brutal.
Besten Dank für das Lob!
Da gebe ich Ihnen nach Ansicht allerdings Recht.
„Zu viele Autoren“ ist bislang nicht unser Problem, eher das Gegenteil. Aber sollte es so weit kommen, wird natürlich ein unbarmherziges Ausleseverfahren nur die Besten der Besten noch ins Blatt lassen (bzw. die, die am meisten dafür zahlen).